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Bitcoins – Gift für die Meere

Bitcoins – keine gute Idee

Das Thema Bitcoin ist im Moment auf den Webseiten mancher Segler angesagt. Einige bieten für Ihre Shops Krypozahlung an, andere werben aktiv um Investments für Bitcoins & Co. Affiliate Programme locken um die Bordkasse aufzupäppeln. Ich habe ein großes Problem damit. Für mich sind Bitcoins so nützlich wie Ebola und so schädlich wie Dioxin. Bitcoin ist für mich ein Beleg dafür, dass Menschen sehr dumme Dinge tun.

Die Idee eine globale Währung für alle anzubieten, die nicht von Zentralbanken sondern durch Datenprozesse unmanipulierbar generiert wird, klingt nicht schlecht. Ein bisschen nach Robin Hood. Die latenten Anarchisten oder Freidenker unter uns mag das begeistern. Viele Menschen haben die Nase voll von unfähigen Regierungen und einem rücksichtlosen Finanzwesen. Der Wunsch nach Alternativen ist verständlich, Kryptowährungen sind aber nicht die Lösung. Kryptowährungen sind eine kolossale Umweltverschmutzung und ein Verbrechen an unseren Nachkommen.

„Richtige“ Währungen werden von Zentralbanken emittiert und gesteuert. Die Beteiligten, deren Strategien und die Prozesse sind bekannt und transparent. Man kann an die Unabhängigkeit der Zentralbanken glauben oder auch nicht – aber es hat die letzten Jahrhunderte einigermaßen funktioniert. Kryptowährungen werden nicht emittiert. Sie werden durch Rechenprozesse von Computern erzeugt oder geschürft, wie es korrekt heißt. Die dazu eingesetzte Blockchain Technologie globalisiert und dezentralisiert den Prozess. Eine clevere Lösung.

Die Wertermittlung von Krypowährungen erfolgt nur durch Nachfrage, denn die im Umlauf befindliche Menge (Angebot) kann angeblich nicht außerhalb des Schürfens erhöht werden. Belegt ist das nicht. Ein Algorithmus steuert den Schürfprozess, die Blockchain „viralisiert“ die Prozedur. Anders als bei Zentralbanken ist der Haken, dass die Bitcoin Verantwortlichen nicht bekannt sind, der Algorithmus ist unbekannt und das Ganze ist eine intransparente Blackbox. Da wird Robin Hood zum Phantom.

Bei meinem ersten Kontakt mit Bitcoins fand ich die Idee ziemlich cool, aus ökonomischer, weltanschaulicher und technologischer Sicht. Nicht als Investment, aber ich investiere auch nicht in verlockende Angebote Nigerianischer Prinzen. Bitcoins waren immer spekulativ, unterstützt durch den Traum nach schnellem Gewinn für jeden. Ein Goldrausch. Der kürzliche Wertverlust von 80 % braucht schon 500% erneute Kurssteigerung, um sich wieder auf die Null zu bringen. Irgendjemand hat verdient, aber 95 % der Investoren haben verloren. Die Geschichte zeigt, das beim Goldrausch selten die Goldgräber das große Geld verdienten, dass waren die Schaufelhändler.

Aber was macht Bitcoin für mich zu Ebola? Bitcoin ist eine riesige Umweltverschmutzung und verbrennt buchstäblich unsere Ressourcen. Das Schürfen erfolgt in der Praxis durch riesige Computerfarmen, die oft sinnlose Rechenfunktionen durchlaufen. Das kostet Energie, sehr viel Energie. Über 29 TWh pro Jahr ist die letzte Schätzung. Ganz Irland verbraucht weniger Strom, nämlich 25 TWh pro Jahr. 160 Staaten der Welt verbrauchen weniger Strom, als die Bitcoin Schürfer. Das sind keine coolen Visionäre. Das sind Umweltverbrecher. Wer soviel Energie verschwendet, ist ein Egoist, der für ein paar Kröten rücksichtslos die Umwelt ruiniert. Dagegen ist die Aufregung über Dieselabgase Schnickschnack. Wer Bitcoins kauft oder bewirbt, sollte sein Gewissen auch nicht mit Mülltrennung beruhigen. Mit dem Wissen um die ökologischen Schäden kann man Bitcoins nicht unterstützen, egal mit welcher Weltanschauung.

Wir Segler wissen nun wirklich aus unseren täglichen Erfahrungen, wie sich der Klimawandel auswirkt. Wer sich aus unserer Sippe für Bitcoins einsetzt, kann das gesamte Bild nicht verstanden haben. Aber das ist ja jetzt anders. Also bitte liebe Segelkumpels, engagiert Euch nicht mehr für Kryptowährungen. /HB

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