Kinder an Bord

Besuch der Familie

Unsere Freunde verließen uns am Samstag und wir hatten 2 Tage Zeit Berge von Wäsche zu waschen, bis unsere Tochter und Enkel am Montag landeten. Wäschewaschen ist auf einem Schiff weniger trivial als an Land. Unser Watermaker musste laufend genügend Wasser produzieren und die Solar Panel ausreichend Strom für Watermaker und Waschmaschine. Jede aufziehende Wolke wurde zum Feind, aber wir haben ja noch als Ass einen Stromgenerator im Ärmel.

Dann kam der ersehnte Montag und wir sahen die Kids aus der Flughafentüren stürmen. Vermutlich sagen das alle Großeltern, aber unsere Enkel Henri (9) und Hannah (6) sind tatsächlich zuckersüß und der erste Besuch bei uns an Bord war für uns mindestens so ein großes Event, wie für die Kleinen. Und die beiden konnten schon vor Aufregung schlecht schlafen, vor ihrem ersten Intercontinental Flug.

Es war der erste Besuch von Henri und Hannah und unserer Tochter Jil auf der Rivercafe. Bisher scheiterten alle Besuchsversuche an C19. Wir wollten die Drei vorsichtig an das Bordleben heranführen. Deshalb buchten wir ein paar Tage in der IGY Simpson Bay Marina, zum Eingewöhnen, um nicht gleich die volle Welle abzugreifen. Kein Jetlag der Welt hielt die zwei gleich am ersten Nachmittag vom ersten Strandbesuch ab. Für Kids gibt’s nicht größeres. Die Strände von Philippsburg und Oriental testen wir die nächsten Tage, mit der neuen Schnorchel Ausrüstung.

 

 

Ostern in St. Barth

Ostern wollten wir in St. Barth verbringen. Weihnachten und Silvester ist es dort immer megavoll. Zu Ostern kommt noch für eine Woche die Regatta der „Voiles de St. Barth“ hinzu. Wir ließen uns auf das Glücksspiel ein, einen Ankerplatz zu finden. Andererseits fehlen reichlich Super- und Megayachten. In Sint Maarten waren die Superyacht Marinas ziemlich leer und wir lernten, dass die russischen Sanktionen dafür verantwortlich sind. Deutlich über die Hälfte aller Megayachten sollen russischen Besitzern oder Konstruktionen gehören. Die Gemeinde der Oligarchen ließ sich nicht in St. Barth sehen. Kaum 10 Superyachten ankerten dort zu Ostern.

Gründonnerstags legten wir in Sint Maarten ab für die 15 nm Strecke nach St. Barth. Wir nahmen alle Großeltern-Beeindruckungs-Bonuspunkte mit, als wir die Rivercafe inmitten eines beachtlichen Pulks von Schiffen aller Art und Größe durch die Lagunen Brücke von Simpson Bay steuerten. Ein cooler Moment, als Henri und Hannah zum ersten Mal in ihren jungen Leben auf dem offenen Meer unterwegs waren. 1,80 m Welle – weniger war in den vergangenen und nächsten Tagen nicht zu haben – steckten alle drei gut weg. Wenn man die Bewegung des Seegangs nicht gewohnt ist, reagiert der Körper oft mit Müdigkeit und alle drei schliefen den größten Teil der Strecke.

Wir verzichteten auf einen Ankerplatz vor Gustavia, weil es schon bei 1.5 m Welle ziemlich rollig ist. Erst recht die angekündigte 2.2 m Welle und 25 kn Wind, würde unsere Gäste wohl recht blass werden lassen, Eimer in griffnähe. Um ruhiger zu liegen, steuerten wir die Rivercafe in die nördliche Bucht von Colombier. Unglaublich aber wahr fanden wir einen prima Platz, um die Ostertage an einem Mooringball des Nature reserve zu verbringen. Gleich in Strandnähe. Colombier gilt als der schönste Ankerplatz von St. Barth, sicher aber ist es der geschützteste. Per Dinghi ist man im familientauglichen Tempo in 20 Minuten in Gustavia, der Inselhauptstadt.

Für die Kids hätten wir keinen besseren Platz für die Ostertage finden können. Henri und Hannah hingen ständig im glasklaren Wasser, am Strand und im tieferen Wasser um die Rivercafe.

Kinderleben an Bord

Ich war überrascht, wie schnell sich die Kinder an das Bordleben gewöhnten. Und das ist sehr anders. Rettungswesten tragen, Frischwasser sparsam verwenden, Müll vermeiden. Und auf jede Anweisung gleich beim ersten Mal hören. Alles ist neu und aufregend. Das Segeln, das Ankern und das Meer rundherum. Drollige Schildkröten, fliegende Fische und viel Zeit im klaren Wasser. Es ist ein Besuch in einer anderen Welt.

Wie zur Demonstration, wie unerwartet das Seglerleben ist, fingen wir uns auf dem Weg nach Colombier ein langes Wasserki Seil in unserer Schraube. Wir hatten Riesenglück und konnten uns gerade noch an einem Mooringball festmachen. Nach 30 Minuten abtauchen und Seilabschneiden, hatten wir dann unseren Propeller von einen reichlich großen Berg Seil befreit. Als Kind hätte ich mir nicht vorstellen können, dass meine Großeltern unter ihrem Schiff in St. Barth rumtauchen und Propeller von Seilen befreien.

Frohe Ostern Euch allen. / Holger Binz

7 Kommentare zu „Kinder an Bord“

  1. Vielen Dank für die lieben Grüsse und Bilder von den Kids. Da habt Ihr sicher ein tolles Osterfest. Die besten Wünsche begleiten Euch.
    Auch wir hatten Spass mit unseren Enkeln ein paar Tage, die wir im Schwarzwald in einem schönen Hotel verbracht haben. Unser Leon hat da in den paar Tagen das Schwimmen gelernt. Eigentlich konnte er die Technik schon, hatte sich aber noch nicht so richtig getraut. Aber plötzlich hat er den Punkt überwunden und schwimmt jetzt wunderbar. Ein toller Moment für ihn und Eltern und Grosseltern.
    Schöne Tage um Ostern weiterhin. Und lieben Gruß auch an Jil und die Kids

    1. Hallo Ihr Lieben, DANKE für die Grüße. Sie sind ausgerichtet. Wir sehen uns im Sommer und dann reden wir mal über das Leben am Wasser (als Altersruhesitz :-))

    1. Danke Tom,

      jetzt sind alle wieder in der Schule, im Kindergarten und im Job und wir freuen uns schon auf die nächsten Ferien mit Jil und den Kindern. K und H

  2. Bonjour Karine et holger,
    Nous venons pour la première fois d’aller sur votre site et avons pu lire cette belle histoire que vous avez partagé avec vos petits enfants. J’espère que vous avez pu bien en profiter tout comme eux ont du bien profité de vous et des endroits magiques ou vous les avez emmené
    Ce sont des moments rares mais souvent trop court pour les avoir vécu récemment avec notre fille. Nous commençons notre descente sur Sainte Lucie petit à petit, nous sommes actuellement au Saintes et nous devons passer par la Dominique prochainement
    A très bientôt les amis
    Jean Noël et Pascale

  3. Hallo Ihr Lieben,

    das hört sich ja super an! Ich hab den Hinweis mit den Anweisungen und dem Befolgen direkt notiert! Euch eine gute Zeit – wir freuen uns auf das Wiedersehen!

    Liebe Grüße aus TR
    Til

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