Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Bahamas – Besuch von Freunden

Unsere Tage in Georgetown neigten sich dem Ende und wir machten uns auf dem Weg nach Emerald Bay, einer der wenigen Marinas in den Exumas. Wir freuten uns auf den Besuch von Freunden aus Europa. Nach einer langen Anreise ist es sinnvoll, sich erst langsam ans Bordleben zu gewöhnen. Und da eignet sich – vor allem bei starkem Wind – eine Marina bestens. Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Vor uns lag eine Strecke von nur 12 nm, aber die hatte es in sich. Wir mussten das geschützte Gebiet von Stocking Island verlassen und durch einen Cut in den Atlantik abbiegen. Die Wellen wurden minütlich höher und letztlich schlugen sie über unseren Steuerstand, in beachtlicher Höhe von 4-5 m. Ein mit uns ausgelaufenes Schiff funkte uns an und drehte um: „its not safe“. Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Dem konnten wir nicht widersprechen, aber wir bissen in den sauren Apfel und quälten uns weiter. Die nächsten Tagen sollte es noch deutlich übler werden und wir wollten unsere Freunde nicht am Steg warten lassen. Eine unangenehme Fahrt endete dann mit einem letzten Highlight, der wildesten Hafeneinfahrt unserer Seglerkarriere. Die Wellen stauten und brachen vor der Einfahrt. Die auflaufende Flut schenkte uns ein wildes Tänzchen, bevor der Seegang im Hafen wieder ruhiger wurde. Der kräftige Wind blieb. Wir waren froh und dankbar diesen Tag hinter uns zu haben, als wir salzverkrustet, aber sicher gedockt am Steg lagen.

Die Umgebung der Emerald Bay ist wie gemalt. Für die Ocean Bight bekommt der Küstendesigner auch wieder mal die Höchstwertung für den perfekten Strand.

Ocean Bight, Ansteuerung

Der Wind lies nach und die Ausfahrt aus der Marina lief entspannt. Lee Stocking war unser nächstes Ziel, 22 nm entfernt. Ein paar Meilen im Atlantik und dann gingen wir durch den Rat Cay Cut auf die geschützte Westseite des Exuma Sound. Diese Cuts sind die Einlässe vom Atlantik in den geschützten Exuma Sound. Sie sind relativ schmal und die Strömung des Atlantiks wird gepresst und beschleunigt. 3-4 kn Wasserströmung sind normal. Deshalb ist es keine schlechte Idee, Ebbe und Flut genau im Auge zu behalten. Wir kalkulierten unsere Ankunft bei Flut, d. h. das Wasser war mit uns und schob uns mit 7 kn Fahrt durch den Cut. Wir hatten die Ebbe richtig kalkuliert, denn am Ankerplatz hatten wir 10-30 cm Wasser unter dem Kiel. Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Lee Stocking

Lee Stocking beherbergte mal eine Maritime Forschungsstation. Heute sind die Gebäude verlassen und die Insel ist unbewohnt. Das brachte ihr den Spitznamen „Ghost Island“. Unser Ankerplatz auf der Westseite, lag wie immer im türkisen Klarwasser. Wenige hunderte Meter Fußweg und das Ersteigen der 30 m hohe Inselspitze, präsentierten uns den klaren Atlantik auf der Ostseite. Aus der „Höhe“ sahen wir Sunfish und Haie im Wasser schwimmen.

Eigentlich wollten wir weiter nach Rudder Cut Cay, aber die Privatinsel von David Copperfield durften wir nicht betreten. Also Farmers Cay. An diesem Tag erlebten unsere Freunde die Big Four: einen Mahi-Mahi gefangen, Delfine in der Einfahrt des Cut, Haie und Schildköten am Ankerplatz. Die Zeit passte gerade noch und wir gingen mit Flut durch den Cut. Später hörten wir ein Funkgespräch, in dem einem Schiff zwei Stunden nach uns empfohlen wurde, ein paar Stunden „draußen“ auf dem Atlantik abzuwarten, bis die Flut wieder einsetzen würde. Diese Bahamas Cuts sind wirklich kein Späßchen, wenn man sich mit den Gezeiten verrechnet.

Unser Ankerplatz bei „Oven Rock“ war zwar schön und einsam, aber der Anker hielt nicht und es war sehr schwellig. Wir legten noch 8 nm drauf und fanden nach 30 nm in Black Point im Great Guana Cay perfekten Halt. Black Point ist ein große Bucht mit reichlich Platz für Schiffe. Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Schwimmen mit Haien

Die Bucht war voll von Ammenhaien und Rochen. Unseren ersten Sprung ins Wasser beobachtete ein Ammenhai, der mit seinen zwei Pilotfischen interessiert immer enger an uns heranschwamm. Mit Haien schwimmen ist archaisch. Vorausgesetzt es sind keine Bullen- oder Hammerhaie. Dann ist es einfach nur bescheuert, mit jemand voller Testosteron an der Spitze der Nahrungskette zu schwimmen. Ammenhaie beobachten neugierig, sie wirken entspannt. Und wenn ein Schwimmer entspannt bleibt und nicht nach den Haien greift – oder gar füttern will – ist es nicht gefährlich. Es sind natürlich Jäger und keine Haustiere.

Wir blieben ein paar Tage in der Bucht von Black Point und dann kündigte sich mal wieder starker Wind an. Staniel Cay wurde unser nächstes Ziel. Diesmal konnten wir im Exuma Sound bleiben und mussten nicht raus auf den Atlantik. Bei unserer Ankunft hatten wir das Glück, einen freien Mooringball zu finden.

Staniel Cay ist ungewöhnlich, aber recht nett. Es gibt eine kleine Marina, in der fast nur Motoryachten liegen. 5.50 USD pro Fuß Schiffslänge kostet ein Liegeplatz, die Mooringbälle sind mit 44 USD pro Nacht dagegen günstig. So langsam wird uns klar, warum die Bahamas den Ruf haben teuer zu sein. Im kleinen Dorfladen gabs ein Toastbrot und 6 Bagels für 17,50 USD, ein mickriger Blumenkohl wurde mit 8.50 USD feilgeboten. Vermutlich liegt er immer noch da.

Thunderball und Schweine

Staniel Cay ist berühmt für die Thunderball Grotte, in dem der gleichnamige James Bond von 1965 spielte. Nun waren wir auch mal an einem Ort, an dem Sean Connery Zeit verbracht hat. Es ist tatsächlich eine ziemlich coole Grotte, inmitten einer Insel in der Bucht. Bei Ebbe muss man am Eingang nur kurz den Kopf unter Wasser tauchen und schon ist man in einer teilweise sonnendurchfluteten Grotte, mit Sand, Fischen und mehreren Unterwasserausgängen. Wir müssen uns den James Bond irgendwann nochmal anschauen, um zu sehen, was daraus gemacht wurde.

Die zweite Attraktion sind die schwimmenden Schweine von Major Cays. Daraus wird ein größeres Ding gemacht, als es ist. Da hausen tatsächlich ein paar Scheine am Strand. Nun, sie schwimmen, machen aber sonst das, was Schweine halt so machen. Klugerweise ankern die Schiffe in einem anderen Teil der Bucht, denn die Wasserfarbe am Schweinestrand ist nicht Bahamas-typisch. Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels

Nach 9 Tagen stiegen unsere Freunde wieder in den Flieger nach Nassau. Wir genossen die Zeit mit alten Freunden. Es erinnerte uns ein bisschen an das Leben in Europa. Unsere Reise durch die Exumas geht nun weiter. Ka und ich wünschen Euch allen frohe Ostern. / Holger Binz

2 Kommentare zu „Bahamas Exumas – Georgetown to Staniels“

  1. Auch Euch wünschen wir schöne Ostern.
    Anstatt den gelben Narzissen hier überall könnt Ihr Euch ja an dem türkisfarbenem Meer erfreuen und den „kleinen“ Tierchen im Wasser. Grüßt Sie von uns.

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