Regen und Wartungs-Sensation BVI – The Moorings
Unsere erste Woche auf den BVI flog vorbei wie ein einziger Tag. Überwältigt von der Schönheit Virgin Gordas, hatten wir nicht die geringste Lust aufzubrechen. Für die nötige Motivation sorgte dann die Wetteraussicht. Schlechtwetterzeit. Schwell aus Nord, viel Regen, kräftiger 6-7er Wind für die folgenden Tage. Kein Wetter für das ungeschützte Virgin Gorda.
Cooper Island BVI – The Moorings
Eine Stunde die Genua ausrollen genügte, um vorbei an Ginger Island nach Cooper Island zu segeln. Die Manchioneel Bay hat kaum Ankerplatz aber dafür liegen viele Mooringbojen bereit. Ist ja auch besser für den Meeresboden. Der Standardpreis für einen Mooringball auf den BVI liegt bei 30 USD pro Nacht, first-come-frist serve. Es gibt auch einen Reservierungs-Service, bei dem man Online für zusätzliche 10 USD einen Mooringball garantiert hat. Boatyball.com heißt der Service. Eine gute Idee für Zeiten, in denen es hier wieder voll wird. Ein bisschen schnorcheln, ein Sundowner in der Strandbar, das war`s mit unserem Kurzbesuch auf Cooper.
Norman Island
Nach einer ruhigen und wellenlosen Nacht brauchte die Genua nochmals zwei Stunden, um uns nach Norman Island zu bringen, in die Pirate Bight Bay. Wir schafften noch einen Unterwasserbesuch bei den tollen Felsen der „Indians“ und dann kam das angekündigte Schitt-Wetter. Drei Tage Sinflut. Wind, Gewitter und Wind machten unseren Norman Island Besuch etwas kontemplativer als gedacht. Bis 30 kn Wind räumte alles vom Schiff, was nicht festgemacht war. Immerhin schafften es die Wellen nicht in die Bucht. Uns blieben nur Pullover, lange Hose und Socken. In der Karibik!!! 3 Tage schlechtes Wetter am Stück hatten wir noch nicht. Fühlte sich ein bisschen an, wie verregnete Wintertage im Ex-Zuhause, nur ohne Kamin. Da blieb nur gammeln oder Segelfreunde treffen. Wasser- und Landbesuch fielen ins Wasser. BVI – The Moorings
Wartungsstopp in der Moorings Base
Unseren BVI Roundtrip unterbrachen wir für einen lange geplanten Reparaturtermin. Nichts Tragisches, aber die Rivercafe wartete schon seit einigen Monaten auf den Austausch von zwei Dachfenstern und weiterem Kleinkram. Normalerweise brauchen wir für Garantiesachen keine Leopard Base, wir können jeden qualifizierten Handwerker buchen.Diesmal jedoch fanden wir zwischen Grenada und den Virgins niemanden, der das erledigen konnte. BVI – The Moorings
Yann, unserer formidabler Leopard Warranty Manager, hatte dann dafür gesorgt, dass sich die Moorings/Sunsail Techniker in der Charterbase in Road Town unserer Sorgen annahmen.
Ausnahmsweise und neuerdings. Der Charterriese gehört zum gleichen Konzern wie die Marke Leopard. Bis vor kurzem waren die gar nicht froh, wenn Eigner um die Ecke kamen.
In Road Town wurden seit 2017 Schiffe mit Hurricane Schäden repariert. So eine Aufgabe gab es noch nie und nirgendwo. Das Ausmaß der Schäden war unvorstellbar, die Bilder von hunderten zerstörten Yachten gingen um die Welt. Der Herkulesjob ist bald erledigt, Im März wird das letzte Schiff in die Freiheit entlassen. 4.5 Jahre nach Irma. BVI – The Moorings
Yacht Kompetenz in Tortola
Um eine Flotte von Hunderten von zerstörten Schiffen wieder herzurichten, wurden über 100 Techniker von der Leopard Werft aus Südafrika und England für die BVI engagiert. Das hat zu einem einzigartigen Fundus von Kompetenz geführt. Hier ist vermutlich mehr Wissen versammelt als in der Werft. Die Rivercafe war erst das zweite Schiff, dass von dieser neuen Reparaturbase profitierte. Wir dockten gleich neben dem ersten Patienten. BVI – The Moorings
Ricardo ist der „Fleet Recovery Lead” und Blo und sein Team – alles Ehemalige aus der Leopard Werft in Kapstadt – kümmerten sich umgehend um die Rivercafe. Ein wahrgewordener Eigner Traum. Für jede Frage hatten die Jungs eine Lösung. Und auch manche Installation der Werft wurde mit einem wissenden Lächeln verbessert.
Ka und ich haben ja schon einiges an Arbeiten auf unseren Schiffen erlebt, auf alten und neuen Schiffen. Aber das hier hat uns sprachlos gemacht. Blo, Leslie, Brandon und Ronald machten sich über unser Schiff her, als wäre es eine Schokotorte. Herzlichen Dank Jungs, ihr habt einen Superjob gemacht.
Das Leopard Garantie Handling, fanden wir schon immer klasse. Wir kennen die Erfahrungen Segler anderer Marken und da sind wir unglaublich viel besser dran. Die Abwicklung der Garantiearbeiten ist ein weiterer Grund, Leopard anderen Marken vorzuziehen. In der Base in Road Town gabs dann für uns noch Schwimmbad, C19 Test und extrem freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter. So sehr uns vor diesem Reparaturstop gruselte, es hätte nicht besser sein können.
Herzlichen Dank Yann, Ricardo, Blo, Leslie, Brandon und Ronald. Und allen, die wir nicht erwähnt haben.
Neues Ziel USVI
Wenn das letzte Sikaflex getrockenet ist, die Arbeitsspuren weggeschrubbt sind und der nächste C19 Test gemacht ist, segeln wir wieder los. Wir haben unsere Pläne wieder mal geändert. Das ist das Schöne an der Seglerfreiheit. Die United States Virgin Islands (USVI) sind unser nächstes Ziel, keine zwei Stunden entfernt. Wir ziehen unseren Besuch in St. Johns, St. Thomas, St. Croix und den Spanish Virgin Islands vor und kehren dann später wieder zu den BVI zurück um von den restlichen paarundvierzig Inseln berichten.
Das nächste Mal lest ihr von uns vermutlich aus St. Johns. / Holger Binz
Wetterreport:
Sonnenaufgang 6:49 h, Sonnenuntergang 18:17 h, Temperaturen Tag 28 Grad C, Temperaturen Nacht 22 Grad C, Wind 5-7, sehr viel Regen
Ihr Glücklichen…. zwar mieses Wetter dafür aber so eine tolle Reparaturwerkstatt für Euer Boot. Besser gehts ja wohl nicht. Liebe Grüße vom Bodensee – hier schneits aktuell…. Annelies
Aw glad that you were able to get some work done and how funny that you have a team of guys who are both my nationalities, you cannot escape us :). Pity about the weather but I know how much you love the BVIs so hope it turns sunny and amazing again. Also interesting that you are there to see the islands rebuild themselves, lots of love from us xx