Die ersten Freunde zu Besuch
Seit dem 10. Dezember sind wir in Antiqua. Einer herrlichen Insel, groß genug um sich nicht zu langweilen und klein genug um sich heimisch zu fühlen.
Von Guadeloupe Nord, genau gesagt aus Deshaises, (dem Drehort von „Death in Paradise“) sind wir geradewegs gegen Norden gesegelt. 40 Meilen gegen kräftigen Wind und Wellen, mit 4 Squalls und jede Menge Salz auf dem Boot.
Wir sind hier, weil wir hier Besuch bekommen.
Endlich Besuch
Nun sind wir schon eineinhalb Jahre unterwegs, haben manche unserer Freunde nur einmal in dieser Zeit gesehen, die Familie zweimal. Und niemand durfte kommen. Den Grund kennt ihr ja.
Jetzt sind die meisten Reisebeschränkungen gefallen. Wir und fast all unsere Lieben und Freunde sind geimpft. So kann es losgehen.
Angemeldet haben sich Rike und Stephan, Mark und Vera und – jauchzet frohlocket – Jil, Hannah und Henri. Wir sind ganz aufgeregt, denn Rike und Stephan kommen schon am nächsten Wochenende und wir verbringen Weihnachten und Silvester miteinander.
Und nun wird vorbereitet. Wie früher vor Weihnachten. Wir putzen und richten die Gästekabine her, beziehen die Betten, wir waschen den Kühlschrank aus, suchen schöne Gästehandtücher raus und wir dekorieren für Weihnachten. Wir kaufen Weihnachts-Leckereien und backen Plätzchen. Klar das würden wir fast alles auch machen, wenn kein Besuch käme, aber es fühlt sich vollkommen anders an. Es ist aufregend.
Wir planen
Wohin können wir essen gehen. Was werden wir unternehmen, wo sind die besten Fullmoon-Partys, wir können schnorcheln und tauchen, Stand-Up-paddeln. Was brauchen wir oder müssen es noch organisieren. Es ist etwas ganz anderes zu Besuch in einem Haus oder auf einem Boot zu sein.
Das Leben auf einem Boot ist speziell. Alles was verzehrt wird, muss umständlicher als an Land herbeigeschafft werden. 15 Bier am Abend zu trinken bedeutet Schlepperei am nächsten Tag. Wenn etwas kaputt geht, ist es oft schwer oder gar nicht zu ersetzen. Seit 3 Monaten suchen wir nach einer ordentlichen Karaffe für Wasser, die uns zerbrochen ist. Ganz zu schweigen von technischen Dingen. Mal einfach bei Amazon ordern, das geht leider nicht. Rike und Stephan haben einen Koffer voll mit Dingen, die wir nirgendwo besorgen konnten.
Für uns ist das Leben an Bord gut eingeübt.
Wir sind stolz darauf, vollkommen autonom zu sein. Wir machen unser Wasser mit einem Wassermacher und den Strom liefert die Sonne. Das passt perfekt, wenn man zu zweit ist. Wie das allerdings zu viert oder gar zu sechst läuft, werden wir sehen. Heute morgen in der Dusche dachte ich: oh, ich habe schon sehr lange nicht mehr heiß geduscht. Es ist heiß und ich genieße eher eine Abkühlung. Aber was ist, wenn unsere Gäste jeden Tag heiß duschen wollen, vielleicht sogar lange und ausgiebig oder wenn sich die Mädels föhnen wollen? Ein Föhn braucht enorm viel Strom. Lange duschen und Haare föhnen ist bei den limitierten Ressourcen eben nicht möglich.
Worauf ich mich freue: Rike zu zeigen, wie Zuckerrohr schmeckt, mit Stephan zu tauchen, mit Marc und Vera in coolen Bars abzuhängen. Vincent das Angeln zu überlassen und mit Nelly zu schwimmen. Meiner Tochter und meinen Enkeln ein kleines Stückchen heile Welt zu zeigen, mit Hannah und Henri den ganzen Tag im Wasser zu verbringen, mit Jil über NFT’s zu reden und jedem ein Stück unseres Glücks abzugeben.
Eigentlich sind es die unkomplizierten Dinge, auf die man achten muss. Zum Beispiel geht niemand mit Schuhen an Bord. Da könnten Kakerlaken-Eier drunter sein. Die wieder los zu werden dauert lange und ist echt eklig. Oder die Toilette. Oh wie habe ich das immer gehasst. In eine Bordtoilette darf kein Papier! Gar nichts außer das, was direkt aus dem Körper kommt. Der Rest geht gleich in einen Mülleimer, der dann oft geleert wird. Martin, ein Solosegler, der eigentlich immer Freunde an Bord hat, hasst es zum Beispiel, wenn jemand den Blick in den Kühlschrank zu lange währen lässt, weil das nun mal Strom braucht.
Manchmal denke ich, es ist wirklich nicht so komfortabel auf einem Boot. Und auf der anderen Seite gibt es kaum einen denkbar kostspieligeren Urlaub als sich eine Segelyacht zu chartern. All die Menschen die chartern, haben noch viel weniger Wasser und Strom. Charterboote sind in der Regel ohne viel Technik unterwegs. Es ist eben mehr die Freiheit, die Nähe zum Wasser. Von Bord zu springen, wenn man Lust hat, mit Schildkröten zu schwimmen und Seesternen beim Wachsen zu zusehen. Abends einen Sundowner zu trinken und in den Sternenhimmel zu starren.
Wir werden sehen. Jedenfalls freuen wir uns und nichts hält uns von dieser FREUDE ab. / Karin Binz
Schöne Nachrichten. Da wünschen wir Euch ein wunderschönes Wiedersehen und eine tolle erlebnisreiche Zeit.
Seid herzlich von uns umarmt.
Jürgen und Ulli
Das klingt – wie es auch mal geplant war – sehr schön. Familie und Freunde zu treffen, Zeit gemeinsam zu verbringen und Lachen. Was kann schöner sein.
Viele Spass brauchen wir da wohl garnicht zu wünschen, tun wir aber trotzdem.
Und eine schöne Weihnachtszeit.
LG
Jürgen und Angelika – Teneriffa
You must be so excited to be seeing family and friends again, I am sure they would rather spend time with you than drying their hair :-D. Hope that you have a wonderful time and make some new memories to warm your hearts – lots of love from us in the cold north of England xx
I am so excited for you! It is strange times to travel! But now you have family and friends for Christmas! I enjoy your travels with you… love you guys and be safe!!