Ithaka und Kefalonia

Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

Mit dem Verlassen des “Stadtlebens“ von Vathy Ithaki, hatten wir das Bedürfnis nach ein paar völlig ereignislosen Tagen. Ohne Spektakel, „Casino“ oder „Bordell“ – wie unsere französischen Freundin Valerie so charmant sagt. Wir hätten auch gerne „einfach mal langweilig“ genommen. Es war uns nicht vergönnt. Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

Filiatro Bay, Ithaka

Nach nur einem kurzen Tripp entlang Ithakas Ostküste, steuerten wir die Filiatro Bay an. Eine Perle Ithakas – so wurde uns berichtet. Sieht auch sehr malerisch aus, eine Bucht mit hellen Kalkfelsen rundherum, klarem Wasser und einem Strand mit Strandbars. Als wir ankamen, fanden wir eine volle Bucht. Wir machten uns gerade mit dem Gedanken vertraut, dass wir zum ersten Mal keinen Platz finden würden. Gerade als wir abdrehen wollten, machten sich ein paar Schiffe auf den Weg. Wir fanden einen Ankerplatz an den Felsen und machten die Rivercafe mit zwei 50 m langen Heckleinen fest. Eine Leine an einen ziemlich schimpfigen Baumstamm, den schon drei andere Schiffe nutzen und die andere an einem Fels. In Filiatro bleibt kein Platz zum richtigen Ankern. Die Bucht ist nicht besonders groß und in der Mitte ist es tief. Damit die Schiffe nicht schwojen, müssen sie mit dem Heck zu den Felsen, mit Anker aus und Heckleine an Land. Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

 

Ankern mit Heck 50 m am Fels, mit Leinen festgemacht

Flottillen Alarm

Da lagen wir also, zufrieden und entspannt. Aber nicht lange. Dann fiel die Pest des Segelns in die Bucht ein: eine Flottille, bestehend aus 17 Schiffen. Was geschieht in dem Hirn, dass im ionischen Meer mit 17 Schiffen eine Flottille plant? Vermutlich ähnlich wenig, wie im Hirn der Skipper dieser Schiffe. Nirgendwo gibts Platz für 17 Schiffe, ohne andere Yachties zu quälen.

Neun legten sich zusammen in ein Paket (Päckchen passt da nicht mehr) – vorwärts seitlich von uns. Ein zehntes Schiff konnte ich gerade noch verhindern. Die rumänischen Skipper hätten ohne Veto alle zusammen gelegt. Wie sich später herausstellte, war es mein Fehler, dass ich mehr als 6 Schiffe direkt neben uns akzeptierte.

Da lagen wir also, neben bis zur Oberkante vollgepackten Charterbooten, mit 100 Rumänen im Partymode an Bord. Wenn das nicht schon genug Albtraum gewesen wäre: ein einzelner Katamaran bewegt sich natürlich anders als 9 miteinander vertäute Monohulls. Offenbar eine Neuigkeit für die Skipper, aber ohne Relevanz. It

Nachtwachtwache dank Charterflotte

Mit auffrischendem Wind bei Einbruch der Dunkelheit lagen wir plötzlich noch 1 m entfernt hinter dieser Insel aus Monohulls und deren Landleinen liefen unter unserem Schiff. Wir kamen da nicht mehr raus. Was verfluchte ich diese Wichte. Wir verlegten deren Landleinen über unser Schiff, damit es nicht unsere Ruder beschädigte. Dann schalten wir unsere Decklichter an, um bloß keine romantische Stimmung aufkommen zu lassen. Diese Bande war mit Mann und Maus in einer Strandbar verschwunden, und deren 9 Schiffe lagen herrenlos herum. Wären sie doch alle gesunken. Wenig überraschend kam die Gang irgendwann nachts angetrunken zurück. Wir mussten die Nacht Wache halten, damit wir nicht kollidierten. Den Rumänen wäre das alles völlig schnuppe, wie bei Charterschiffen üblich. Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

Charter Flottille rücksichtslos im Päcken. das wars dann in der Nacht

Bei Tageslicht lagen reichlich Alkoholleichen auf den Schiffen vor uns. Wir hatten absolut keine Empathie für deren Kater und schalteten Musik an. Mit der Hilfe eines netten deutschen Skippers neben uns, regelten wir die Landleinen dieser Tölpel und machten uns auf den Weg. Das nächste Mal hängen wir Knoblauch raus, vielleicht hilft es. Es tut mir wirklich leid, dass ich schon wieder Charter Bashing betreiben muss. Aber das muss raus.

Ankunft in Kefalonia

Wir verließen Ihtaka und nach 10 nm liefen wir in die Bucht von Antisamos auf der Ostseite in Kefalonia. Diese Bucht war wesentlich größer und wir konnten auf 10 m mit 45 m Kette ankern, weil nur drei Schiffe in der gesamten Bucht lagen. Es war für ein paar Tage raues Wetter aus Nordwest angesagt und tatsächlich zerrte der Wind tags- und nachts kräftig an der Rivercafe. Auch in dieser Nacht hielten wir Nachtwache, damit wir nicht auf Felsen aufliefen. Jeder Wind lässt irgendwann nach, so auch in dieser Bucht. In den nächsten Tagen erfreuten wir uns am klarem Wasser und nutzen das ruhigere Wetter für Wasseraktivitäten. Dabei fiel Ka unglücklich und brach sich eine Rippe, wie wir Tage später von einem Arzt in Argostoli, der Hauptstadt erfuhren. Das wars erst mal mit Flickflacks, Poledance und Linehandling. Aber ich greife vor.

Abendliche Ansage für aufkommendes schlechtes Wetter

Die Bucht von Antisamos liegt einsam zwischen bewaldeten Bergen. Während der windigen Zeit, blieb es völlig einsam, mit nur zwei Schiffen. Als der Wind abflaute, wurde es voller. Einige weitere Schiffe, aber vor allem Ausflugsboote nutzten den Tag, um eine der 4-5 Strandbars am Ende der Bucht zu besuchen. In der Hochsaison, die jetzt beginnt, soll die Bucht auch schon mal unerträglich voll werden.Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

 

Die Bucht von Antisamos

Die Morgenstunden blieben aber immer magisch. Kleine und große Ziegen klettern durch die Felsen und meckern. Zwei kleine Schildkröten lassen sich sehen und ein paar Fische – leider viel zu wenige – treiben unter unserem Boot.

Bucht völlig leer, es füllt sich schnell

Rippenbruch

Nun sind wir also in Kefalonia angekommen, der größten Insel im Ionischen Meer. Knapp ein Drittel größer an Fläche als Korfu, aber mit 40.000 Menschen weniger als der Hälfte der Einwohner. Ich schätze es gibt mehr Ziegen auf der Insel als Menschen, die sich mit 54 einen km2 teilen. (Korfu 172/km2). Die Ziegen laufen überall durch die Büsche und präsentieren ihre durchaus beeindruckenden Geweihe. (nennt man das bei Ziegen auch so?). Es geht die Erzählung, dass der Feta Käse hier erfunden wurde. Aber aus einer bürokratischen Eselei, zählt Kefalonia nicht mehr zum geschützten Markengebiet und daher heißt er hier „Fasskäse aus Kefalonia“. Man stelle sich das mit Champagner und Reims vor. Ithaka – Kefalonia und eine gebrochene Rippe

Wilde Ziegen überall

Aber das einzig wirklich Wichtige: alles mit diesem Feta oder mit Feta-Beteiligung schmeckt ausgezeichnet.

Wir liefen als nächstes die kleine Marina von Agia Pelagia an, im Südwesten. Das wird auch unser Winterlager und wir wollten mal in die neu Instand gesetzte Marina reinschauen und ein Auto mieten. Leider gab es einen notwendigen, unerfreulichen „Eingriff“, bei dem Ka nochmals kräftig an einem Tau ziehen musste. Das war dann ganz besonders „gar nicht gut“, wie sich später herausstellte.

Denn er wurde Zeit, dass sich ein Arzt Ka`s Beschwerden ansah. Wir organisierten einen sündhaft teueren Mietwagen – die kosten hier das doppelte wie in Korfu – und fuhren in die Hauptstadt. Agostoli zu einem Mediziner Das Ergebnis war der schon erwähnte Rippenbruch, der dann mal unsere nächsten Pläne „überarbeitete“.  Von unseren Fahrten über Kefalonia und mehr zu der Insel, berichten wir dann beim nächsten Mal. /Holger Binz

1 Kommentar zu „Ithaka und Kefalonia“

  1. Oh weh! Gute Besserung für Karin! Im Frühjahr habe ich mir beim Arbeiten an Bord gleich zwei Rippen gebrochen. Wenn sie noch in Position sind, kann man nicht viel tun. Der Orthopäde empfahl mir mehrmals täglich tiefes Ein- und Ausatmen gegen einen Widerstand, um die Lunge zu belüften und Entzündungen an der Bruchstelle vorzubeugen. Hatte das Gefühl, dass es guttut. Aber es dauert …
    Viele liebe Grüße, Tom

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