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Was essen wir denn heute?

Provisioning

Da hatte ich meine Liste doch schon seit fast einem Jahr fertig. Im letzten Herbst als es grau wurde und wir gar nicht oft genug über das neue Leben ab Sommer sprechen konnten, habe ich begonnen, mich mit dem Proviant für die Reise zu beschäftigen.

Einiges wusste ich noch von unserem letzten Crossing und vieles lag im Fach: Reise > Unbedingt merken. Mein wichtiges Buch ist: Konservieren, Einmachen, Fermentieren.

Grundsätzlich kann man sagen, Proviant ist immer nur für die großen Überfahrten wichtig. Ansonsten findet man überall wo Menschen leben auch etwas zu essen.

Einiges habe ich auf der letzten Reise wirklich vermisst. Echter Joghurt mit Jogurt Kulturen. Schwarzbrot, gute Nüsse, Äpfel oder gar Birnen sind auch eher ein nordeuropäischer Bestandteil der Ernährung.

All das im Sinn, öffnete ich meine Proviantierungstabelle und … tja, ich muss sagen, ich habe sie nach 2-maligem durchsehen einfach wieder gelöscht. Meine erste Idee damals war, zu schauen, welche Anteile an Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten etc. braucht ein Mensch. Dann habe ich die entsprechenden Lebensmittel zusammengestellt, multipliziert mal Crewmitglieder … voila. Fertig … dachte ich.

Jetzt ist alles viel besser … denke ich.

Es gibt vieles was ganz anders ist, als an Land. Nahrungsmittel werden je nach Haltbarkeit sortiert. Was schnell verdirbt, wird zuerst verkocht. In der Gefriertruhe, die 50 Liter fasst, liegen Fleisch, Fisch, Geflügel und einiges, was wir vorkochen werden.

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Emergency water
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Food on board
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Das neue System sieht so aus:

Da wir am Abend alle zusammen eine Hauptmalzeit essen wollen, hängt an der Pinnwand eine Liste mit 16 Gerichten und Rezepten. Die Rezepte sind alle leicht zu kochen, sollten gleichzeitig lecker und gesund sein, brauchen nicht lange in der Zubereitung und vor allem kommen sie mit max. 3 Herdplatten aus.

Jana und ich haben pro Hauptmalzeit eine Tüte gepackt in der alle trockenen Lebensmittel und Konserven lagern. Außerdem gibt es eine Frühstücksbox, eine Snackbox und alles Mögliche was auf ein Butterbrot passt.

Am Heck des Schiffes hängt ein Netz, in dem Obst und Gemüse lagern. Die kaufen wir frisch vom Markt, damit sie nicht gekühlt wurden,  am letzten Tag vor der Reise. Zitronen vertragen sich mit nichts, also hängen die in einem separaten Netz. Auch Eier werden frisch gekauft, nicht gekühlt und müssen jeden Tag gewendet werden.

Auf dem Speiseplan stehen Currys, Erbseneintopf, Risotto, Kartoffelgerichte, Wokgemüsepfannen etc. Dann sind ja da noch die Angeln, die uns köstlichen frischen Tuna oder Mahi Mahi bescheren sollen. Für diesen Fall habe ich eine köstliche Marinade zusammengestellt.

Wir werden also nicht verhungern.

Als wir gestern einkaufen waren, habe ich festgestellt, dass jeder von uns auch ein bisschen seiner liebsten Nahrungsmittel in den Korb gelegt hat. Ich habe Senf – ohne den ich quasi nicht in der Lage bin Fleisch zu kochen – eingepackt, Holger jede Menge guter Snacks für die Nachtschichten und Jana kam mit einem Sack Nüsse (5000 gr.) zum Einkaufswagen, die schneller weg sein werden, als wir gucken können.

Zu trinken gibt es auf dem Crossing nur Alkoholfreies und ich weiß jetzt schon, dass wir uns alle auf den Rumpunsch stürzen werden, der uns am Pier in St. Lucia erwartet.

Sollten wir doch gehungert haben, lasse ich es Euch (versprochen) nach der Überfahrt wissen.

Es grüßt und drückt Euch Karin, die jetzt echt hungrig geworden ist. / Karin Binz

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