Von Tierbegegnungen
Am Donnerstag war unser Wal Tag. Kurz nach 8.00 h verließen wir die Bucht von Point-a-Pitre für dem 4 stündigen Weg nach Les Saintes. Einer unserer Lieblingsplätze in Guadeloupe und wie ich erfahren habe, unter die Top10 der schönsten Buchten der Welt gewählt. Dazu ist sie noch ein UNESCO Weltkulturerbe. Ich schweife ab.
Kurz vor dem südlichen Ende von Basse-Terre sahen wir die erste Gischtfontäne. Und gleich nochmals ein paar Wale blasen. Sie schimmerten hellblau durchs Wasser, keine 500 m entfernt von uns. Der Anblick ist zuerst bewegend und dann beunruhigend. Die (mutmaßlichen) Mädels und Jungs schwammen nämlich im 90 Grad Winkel genau auf Kollisionskurs auf uns zu. Das macht nervös.
Auch mit einem 15 t Schiff ist man ein kein echtes Hindernis für eine Wal Gang. Sollten wir den Motor anwerfen damit sie uns hören? Oder einfach Kurs halten? Dann sahen wir die Finnen in die Luft aufsteigen, dem normalerweise ein tiefes Abtauchen folgt. Alles gut gegangen. Ein Wahnsinnserlebnis. Es ging alles so schnell, das wir keine Fotos machen konnten.
Wir segelten weiter im Kanal zwischen Guadeloupe und Les Saintes. Dann sahen wir sie springen: Buckelwale. Riesige Humpback Whales. Es sei`s gepriesen ein paar Hundert Meter entfernt, auf Parallelkurs. Welch ein Anblick. Wie in spektakulären Natur Dokus sprangen die riesigen Körper fast komplett aus dem Wasser. Vier oder fünfmal sahen wir die Burschen in voller Pracht aus den Wasser steigen und mit beeindruckendem Splash wieder eintauchen.
Was war das bewegend. Nach fünf Minuten waren sie wieder verschwunden und unser Puls normalisierte sich wieder. Und wir bewiesen uns als erbärmliche Dokumentarfilmer, denn wir hatten mal wieder weder fotografiert, noch gefilmt. Einfach nur den Moment genossen. Deshalb klaue ich ein Bild das genauso aussah, damit ihr eine Vorstellung habt.
Guter Umgang mit Walen
Peinlich berührt von unserer Kenntnislosigkeit, fragten wir dann sofort bei Wal Experten nach, wie wir uns am besten verhalten hätten. Motor an um auf uns aufmerksam zu machen oder unter Segeln Kurs halten? Die Empfehlung war keinen Motor zu starten und einfach auf Kurs weiter zu segeln, nicht über 7 Knoten Speed. Die nette Dame sagte nichts von Stoßgebeten, aber die sind sicher nie schädlich.
Die Wirkung von Walen ist beeindruckend, das geht richtig unter die Haut. Vor allem, wenn man sich auf dem offenen Meer begegnet.
Ka und H`s kleine Tierwelt
Wir haben auf unserer Reise ziemlich viel Tierkontakt. Und dann kann ich auch gleich eine Frage beantworten: nämlich die nach den Tieren, die uns begegnen.
Am häufigsten sehen wir Delfine. Egal wie oft sie uns besuchen, wir sind jedes Mal begeistert. Trifft am sie auf dem Meer, spielen sie mit dem Schiff. Sie tauchen und springen mit einer Präzision, die beeindruckend ist. Manchmal kurz, manchmal lang. Dennoch sieht alles spielerisch aus. Wir hatten aber auch schon vor Anker Delfinbesuch und wir hatten den Eindruck, sie würden sich entspannt sonnen. Seeschildkröten sehen und verfolgen wir auch sehr häufig, natürlich in respektvoller Distanz. Sehr sympathische Tiere.
Beim Tauchen und Schnorcheln sehen wir natürlich eine enorme Vielfalt an Fischen. Die Natur muss einen ziemlich humorvollen Fisch-Designer haben. Formen und Farben sind fantasievoll und das ein oder andere Mal mussten wir unter Wasser lachen.
Naturgemäß sehen wir viele Riff Fische. Ich gebe den Fischen Namen, wie z. B. Lakers Fisch, weil er die Farben der Basketballer der LA Lakers hat. Oder ein Knicks Fisch, der das Orange und Blau meines Lieblingsteam, der New York Knicks trägt. Barracudas sind recht häufig.
Zum Glück haben wir bisher selten die Invasiven Lionfish gesehen. Diese Viecher sehen toll aus, fressen und zerstören aber Fischpopulation, wenn sie sich mal niedergelassen haben. Weil sie keine Fressfeine haben, breiten sie sich wie eine Seuche aus. Taucher werden fast überall gebeten, Lionfish zu harpunieren.
Auf Fisch- oder Lobsterjagd gehen wir hier nicht. In Riffnähe ist die Gefahr einen Ciguatera vergiftenen Fisch zu erwischen zu groß. Daher fischen wir nur, wenn wir richtig offshore sind. Und die Lobster haben gerade Schonzeit.
Je länger man Zeit unter Wasser verbringt, umso besser entdeckt mal auch die Tarnkünstler. Zu unseren Lieblingen zählen für uns Squids. Das sind 3-15 cm große Tintenfische oder präziser Kopffüßler. Die schwimmen immer in Gruppen zusammen. Wir vermuten in Familien, weil sie alle Größen in der Gruppe haben. Die Kerlchen sind nicht nur farbenfroh und können ihre Farbe blitzschnell ändern. Sie sind auch besonders neugierig. An diesem Wochenende trafen wir einen Schwarm von 16-18 Squids. Wir lagen Minuten lang nebeneinander im Wasser und beobachteten uns gegenseitig. Je ruhiger man schwimmt und je unaufgeregter man atmet, umso mehr Wassertiere sieht man.
An Land sind es vor allem Pelikane und Fregattvögel, die uns unterhalten. Papagei und Kolibris sehen auch auch sehr häufig. Die Vogelwelt ist ganz besonders farbenfroh in der Karibik. Iguanas hängen auch immer mal wieder rum. Das sind Echsen, die aussehen wie kleine Varane. Wir hatten auch schon einen Gecko an Bord. Keine Ahnung vor der herkam. Aber der Fliegenfresser ist ein willkommener Gast. Allerdings haben wir Harry schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Schade, er war ein netter Kerl. /Holger Binz
Unterwasserweltfilme habe ich schon als kleiner Junge immer gerne gesehen. Richtig spannend Deine Abenteuer-Schilderung. Und tolle Unterwasserfotos.
Besten Dank und lieben Gruss aus der Eifel
Oh wow…das muss soooooo toll sein. Ich bin voller Vorfreude, dass wir das auch einmal erleben werden 🙂 🙂 🙂
Viele Grüsse und weiterhin alles Gute
Raymonde
Moin – Wale im offenen Meer ist ein für immer bleibendes Erlebnis, auch wenn ihr kein Foto „geschafft“ habt. Es bleibt im Kopf. Es ist ja ggf. möglich das dieses Erlebnis nicht das letzte dieser Art war. Lustig auch zu lesen das du selbst beim Tauchen sehr kreativ mit Namensgebung umgehen kannst. Auffällig ist, das ihr wohl keine Langeweile habt.
Liebe Grüße
Angelika und Jürgen
Hallo Karin, hallo Holger
hier meldet sich Euer Onkel (lächelnd) Holger aus München. Ich bin froh dass Ihr diese Tour gestartet habt. Zieht das duch, einmaliges Erlebnis. Ich wünsche Euch dazu das Glück, viele tolle Erlebnisse und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.
Euer Holger der z Zt coronabedingt in Münche fest sitzt.