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Zurück in Grenada

Endlich wieder Sommer

Die letzten 6 Wochen trennten uns 8.000 km von der Rivercafe. Jetzt sind wir nur noch 3km von unserem Lieblingsschiff entfernt, aber wir dürfen noch nicht an Bord. Wir sind in Grenada gelandet und ich schreibe dies aus der Quarantäne im Hotel. Immerhin in der Grand Anse und ich konnte ein Zimmer am Strand mit Terrasse organisieren. Ein erträgliches Gefängnis, aber ein Zaun bleibt ein Zaun. Hoffentlich ist der der Ankunfts-PCR Test schnell da und wir wieder in Freiheit.

Unerwartet Zeit für uns, über den Europa Besuch nachzudenken. Fast drei unserer 6 Besuchs-Wochen, ließen wir uns von unseren beiden Enkeln Henry (9) und Hannah (5) auf Trab halten. Junge, haben die eine Power. Das ist anstrengender als ein Atlantik Crossing. Wir beide haben es sehr genossen das Spielen, Rolzen, Kuscheln, Toben, Quatschen und täglich Programm mit den Kids. Solche Großeltern hätte ich auch gerne gehabt. 🙂

Auch die Zeit mit unseren Freunden war grandios. Dank Euch allen hatten wir eine wunderbare Zeit und jetzt locker 5 Kilo mehr auf den Rippen. Es war sehr schön, Euch alle zu sehen. Zeit und Entfernung ändert nichts an Freundschaft.

Meine Shorts kehren unbenutzt zurück, keine Verwendung bei 13 Grad im August in der Eifel – früher bekannt als Sommer. Wenn uns unsere Freundin Ulli nicht mit wärmenden Socken versorgt hätten, wären wir wohl jämmerlich erfroren. Dafür war ich noch nie zuvor im August in einer Sauna, eine neue, wärmende Erfahrung. Kein Wunder, dass uns viele Freunde besuchen wollen. Wenn nur die Hälfte von Euch die Ansage wahr macht uns zu besuchen, dann wird das eine witzige Saison. Nun dann, bucht mal Eure Flüge, wir freuen uns auf Euch.

Kaum hatten wir Grenada im Juli verlassen, langte C19 zu. Es ist die tatsächlich die erste Welle hier und die Leute nehmen das Thema nicht sonderlich ernst. 18 Leute im Minibus, meist ungeimpft, ist eine Party für den Virus. Während der ersten zwei C19 Jahren, gab es hier weniger als 200 Fälle. In den letzten zwei Wochen, kamen 250 hinzu. Klingt wenig, aber hier leben nur 120.000 Menschen. In europäischen Inzidenz Werten, lägen wir hier quasi von Null auf 300 in zwei Wochen.

Die Impfquote ist mit 15 % unterirdisch, obwohl mehr als genug Impfstoff da ist. Leider haben viele Mädels und Jungs im Paradies noch nicht kapiert, was das für sie bedeuten wird. Und es gibt auch hier zu viele Verschwörungs-Schwätzer. Die Virgin Islands und Antigua sind fast auf Europäischem Impf-Niveau, während viele in Grenada noch auf Gott als bevorzugtes Präventionsmittel setzen. Dabei konnte ich „Gott“ gar nicht auf der WHO Impfliste finden.

Gleich nach unserer Landung wurden wir daran erinnert, dass Caribbeans anders ticken. Fast 3 Stunden waren wir nach der Landung in einem Wartebereich in langen Warteschlangen eingepfercht, um die Corona Prozedur abzuarbeiten. 8 Formulare brauchten wir bis zum Ausgang – obwohl wir alles schon vorher online abarbeiten mussten. Warum auch immer. Also alles doppelt, manches dreifach in Handarbeit. In sehr langsamer Handarbeit. Den Ablauf hatten offensichtlich untalentierte 10-Jährige geplant. Nach drei Stunden in der Wartehalle, hätten sich sicher einige Hundert Passagiere mit was weiß ich alles infiziert, Hauptsache alle (geimpften) Reisenden machten den zweiten PCR Test innerhalb von 72 Stunden.

ka-smoking

Ka: „Knast“ macht zum Raucher

Aber es ist natürlich jedem Land überlassen, seine Regeln zu machen. Wenn wir dann mit unseren drei Impfungen und zwei PCR Tests in den letzten 2 Tagen ein akutes Sicherheitsrisiko sind, dann sei es so. So wird unsere Anreise um 2-3 Tage verlängert. Aber das sind wir ja schon gewohnt.

Wie geht es weiter in der Karibik?

Wir wissen, dass viele Segler zurzeit ihr Crossing in die Karibik planen. Alle ARC Rallys sind seit Dezember ausgebucht, also planen ca. 400 Schiffe die Überfahrt von Europa. Die Idee in der Nachpandemie Zeit zu reisen, hat Charme. Aber in der Karibik ist noch keine Nach-Pandemie Zeit.

Das Reisen ist nach wie vor mühsam und teuer. Wir haben euch von unserer Europa Reise berichtet. Die Rückreise war etwas einfacher, aber auch nicht günstiger. Auf der Hinreise hatten wir ca. 1.500 € Reisezusatzkosten für PCR Tests, Hotels und C19 bedingte Nebenkosten. Bei der Rückreise waren es ca. 1.400 € an Pandemie Nebenkosten, zuzüglich zu den normalen Reisekosten. Es bleibt also schwierig und teuer. Die letzten sechs Wochen haben leider gar nichts daran geändert.

Für jeden Landeswechsel braucht man 2 PCR Tests. Dazu viel Papierkram und ständig wechselnden Einreiseregeln. Als wir mit dem Schiff nach Grenada einreisten, durften wir die Quarantäne bis zum Testergebnis auf der Rivercafe vor Anker verbringen. Bei der Einreise mit dem Flugzeug, muss man in ein Hotel. Und alles vorher belegen.

Unsere brillante Idee von Grenada ab und zu zu den Tabago Keys zu segeln, haben wir erst mal gestrichen. Die 40 nm von Grenada zu den Tabago Keys und zurück, würden uns 840 USD nur an PCR Tests kosten, zwei in Grenada, zwei in St. Vincent. Plus Quarantänetage. Dazu haben wir keinen Bock.

Wir warten nun also bemüht geduldig, dass wir unsere Corona Clearance bekommen und dann endlich wieder zurück auf unsere mittlerweile heiß geliebte Rivercafe kommen. Alles wird gut, irgendwann. /Holger Binz

 

2 Kommentare zu „Zurück in Grenada“

  1. Prima, dass Ihr gut angekommen seid. Die paar Tage hinter Gittern schaden sicher nicht. Da könnt Ihr in Ruhe über alles nachdenken, was Ihr so in der alten Heimat angestellt habt.
    Alles Gute

  2. Ich stimme dem Vorredner zu – schön das ihr heil Hin und Her gereist seid und dieses Gefängnis bedingt schrecklich scheint. Der Kostenaspekt scheint mir tatsächlich eine extrem „anstrengende“ Sache zu sein. Zumal die Herstellungskosten bzw. Einkaufspreise der Test´s im Bereich von ca. 1,5 bis 2,5 Dollar liegen. Es ist meiner Meinung nach ein Ausbeuten der Reiseverrückten (liebevoll gemeint).
    Dann erholt Euch von den gesamten Strapazen und mit dem Rauchen….. naja – ihr werdet schon wissen was für Euch gut ist..
    liebe Grüße derzeit aus Jacksonville / Florida
    Jürgen und Angelika

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