Ein Leben fast ohne Covid
St. Lucia liegt für den Einstieg in die Antillen dramaturgisch perfekt, nicht schlecht für den Anfang. Nach meiner Meinung werden die Inseln auf dem Weg nach Norden immer schöner. Es war gut, dass wir dort waren. Die Schiffe der ARC waren für die Locals sowas wie ein kleines Licht im dunklen C19 Tunnel, aber es wird eine harte Saison für die St. Lucianer. Drei Wochen in St. Lucia sind eine lange Zeit – auch für diese grüne Insel mit den spektakulären Piton Bergen. Das hatten wir letztlich Leopard zu verdanken, denn unser Watermaker und die Ankerwinsch brauchten Ersatzteile und Aufmerksamkeit.
Als wir endlich die Ersatzteile für unseren Watermaker geliefert und eingebaut und die Ankerwinsch wieder zumindest provisorisch lief, konnten wir auch die Rodney Bay Marina verlassen und vor Pigeon Island ankern. Zum ersten Mal mit der Rivercafe vor Anker – nach 4 Monaten an Bord – welch eine Freude. Wenn auch nur eine kurze, denn in Martinique war schon wieder Marina angesagt. Unsere Ankerwinsch musste endlich richtig montiert werden, denn das hatte Leopard nicht hinbekommen. Und ohne Winsch, kein Ankern.
Am Dreikönigstag checkten wir dann in St. Lucia aus und machten uns endlich auf nach Norden. Auf den kurzen 30 nm Weg nach Martinique. Mit 50 Grad zum Wind und einer Atlantik Welle, die sich zwischen St. Lucia und Martinique in die Karibik zwängte, war das ein Trip gar nicht nach dem Geschmack eines Kats. Segeln ist nicht immer Vergnügen, aber da muss man durch.
Martinique
Die Corona Ansagen von Martinique waren umfangreich und das C19 Protokoll forderte einige Anfragen vor unserer Ankunft. Ein bisschen wie in Frankreich: viel Bürokratie aber eigentlich ist es entspannt. Letztlich war es die einfachste Einreise, die man sich vorstellen kann. Wir liefen in Le Marin ein, machten fest, checkten schnell am Computer ein und kurz später hatten wir unseren ersten Drink in der Hafenbar mit unseren Freunden von der Ydalir. Der C19 Test am nächsten Tag ging schnell. Ergebnis am gleichen Tag und 100 USD p. P. billiger als in St. Lucia – also kostenlos.
Hier zu sein fühlt sich großartig an. So frei haben wir uns seit C19 nicht mehr gefühlt. Die Atmosphäre ist ganz anders als in St. Lucia. Mehr globetrottig. Hier ist alles ziemlich normal, cool und relaxt. Die Geschäfte und Restaurants sind offen – eigentlich merkt man nichts von Covid. Und es gibt auch nur kaum zählbare Fälle. Liegt vielleicht am hohen Vitamin D Pegel, der karibischen Sonne.
In der Bucht von Le Marin liegen vermutlich mehr Schiffe, als irgendwo sonst in der Karibik. Vor allem Französische. Es sind weniger Charterschiffe unterwegs, aber viele andere Segler vermeiden den Weg in die Quarantäne der südlichen Inseln. Die maritime Infrastruktur ist vom Feinsten und so fanden wir dann mit Frank (Fronk) einen fähigen Elektriker, der unsere Ankerwinsch nach vielen Stunden Arbeit zum ersten Mal in ihrem kurzen Leben richtig zum Schnurren brachte. Ab jetzt können wir tatsächlich richtig Karibik segeln und ankern wo wir wollen.
Mit einem Mietwagen und unseren Ydalir Freunden Nilla und Anders zogen wir dann auch ein paar Tage über die Insel. Welch eine saftige Pracht. Bananenplantagen, Ananasplantagen, Rum Destillen (z. B. Habilitation Clement mit seinem traumhaften Park) und sensationell schöne botanische Gärten (Balata war der Knaller). Dazu mit Fort-de-France eine ganz brauchbare Hauptstadt. Das es schöne Strände gibt, muss ich vermutlich gar nicht erwähnen. Wir düsten die Insel rauf und runter. An die Strände, in die Berge und ich kleine Dörfchen. Martinique hatten wir schon schön in Erinnerung, aber wir waren wieder überrascht, wie angenehm es hier tatsächlich ist.
Ende der Woche werden wir Le Marin verlassen und uns langsam die Buchten nach Norden hoch ankern. Drei Stopps haben wir noch auf unserer Liste, bevor wir Martinique verlassen und uns auf den Weg nach Guadeloupe machen. Das traumhafte Dominica müssen wir auf dem Weg nach Norden leider auslassen, weil wir sonst die französische Blase verlassen würden und dann in Guadeloupe wieder ein C19 Protokoll durchlaufen müssten. Wir hoffen darauf, das wir auf dem Rückweg nach Süden im Mai/Juni Dominica wieder normal anlaufen können.
Jetzt werden wir also erst mal langsam weiter ziehen und endlich mehr Zeit im Wasser verbringen. Habt eine schöne Zeit bei Euren Schneespaziergängen und Glühwein. Wir sind sehr beeindruckt von der Winterpracht. /Holger Binz
So happy for you that you are finally able to start „proper“ Caribbean sailing.
Ah this is wonderful news. You already sound (and look) totally relaxed. What a joy after the last few months that you have had to endure. Your heart rates must be returning to „normal“ again. Very happy for you guys and we look forward to seeing and hearing your news as your trip becomes more about pleasure and being „chilled“ than the stressful times so far. xx
Ah, now those pictures really bring home what Caribbean cruising is all about. Lying here in bed listening to that grey rain on the velux in Covid central, it’s hard to imagine those places still exist.
Have a great time guys, you’re missing nothing over here.
X Ty
Ich kann mich dem was meine „Vorredner“ geschrieben haben nur anschließen. Besonders in dem Punkt das ihr hier nicht wirklich was vermissen würdet. Kalt-Nass wie ihr es vielleicht noch in Erinnerung habt und dafür die meiste Zeit dunkel – es ist so herrlich Eure Bilder an zu schauen. Ich bin derzeit „leider“ mal wieder in Berlin daher kann ich dieses Wetter selber erleben. Aber in 10 Tagen geht´s zurück auf die schöne Insel Teneriffa. Ich wünsche Euch jetzt endlich eine stressfreie Zeit. Das ihr es genießt ist deutlich zu sehen……