Unterwasserwelt
Wir leben jetzt seit einem halben Jahr an Bord der Rivercafe. Vor 9 Monaten haben wir Luxembourg und unser altes Leben verlassen. Und ausgerechnet in dieser Woche haben wir erfahren, dass unsere Kids nicht in den Osterferien nach Sint Maarten kommen. Jammerschade. Für uns hatten wir einen Weg gefunden in Sint Maarten einzusegeln. Aber Mama Merkel hat durch ihr übliches Nichtstun die Einreise und die dringend notwendige Erholung vermasselt.
Und wir planen mal wieder um. Vorsorglich sind wir schon mal standing-by an Guadeloupes Westküste gesegelt, zum Absprung für die Inseln im Norden. Die Britischen Virgin Islands sind immer noch zu, in Antigua wurde die Ausgangssperre verlängert und St. Martin alleine ist für einen Trip nicht interessant genug. Unsere ARC+ Buddies haben sich fast alle nach Dominica oder Antigua verzogen, aber die Aussichten reizen uns nicht. Also erst mal kein Absprung.
Die Westseite Guadeloupes hat so gut wie keine Infrastruktur für Segler, aber viel zu bieten. Die unspektakuläre Hauptstadt Basse-Terre in Süden und ein paar nette Dörfer weiter nördlich, liegen im Windschatten der hohen und sagenhaft bewachsenden Berge.
Für Segler ist das Fluch und Segen, denn trotz Windschattens, gibt’s nicht selten Fallwinde. Und es ist immer noch sehr windig, hier in Guadeloupe. Es gibt so gut wie keinen Tag, an dem keine 6 Bft im Wetterchart zu sehen sind. Mit der Welle ist es immer ein gutes Gefühl, wenn man beim Kontrolltauchen den Anker gut eingegraben am Meeresgrund sieht. Aber in der Nach, bei den kräftigsten Böen, kommen dann doch oft Zweifel, ob das Schiff sicher liegt. In jedem Fall kann ein Segler im Westen der Insel exzessiv ankern und gebührenfrei übernachten. Alles ist ziemlich remote.
Unseren Anker warfen wir nach 20 nm Richtung Norden, in der Anse Caraibe. Eigentlich eine windige und wellige, ungeschützte Ankerbucht. Kein Wunder, wir waren alleine. Aber hier ist der Apnoe Trainer Antoine zuhause, der ehemalige Kapitän der französischen Freediver Nationalmannschaft. Unsere Freunde Astrid und Roland hatten uns diese Koryphäe des Freedivings empfohlen. Der Kurs stand ganz oben auf Ka`s Wunschliste.
Antoine und sein Helfer Antoine klärten uns auf, dass wir seit mehr als 50 Jahren falsch atmen. Zum Glück haben wir es bis zu diesem Tag und Ort geschafft. Tatsächlich konnten wir nach der Erklärung wie es besser geht, doppelt so lange unter Wasser bleiben. Mit ein paar weiteren Übungen: Tendenz steigend. Ein cooles Erlebnis, nicht nur für das Unterwasserleben, sondern auch fürs Leben im Alltag. Die Einheit von Körper und Geist. Ich fand‘s ziemlich witzig zu sehen, wie der Maitre sich atmend auf den Tauchgang vorbereitet. Kleine Kinder hätten sich hinter dem nächsten Busch versteckt.
Nach dem Kurs gab`s keinen Grund sich länger durchschaukeln zu lassen und wir gingen ein paar Meilen zurück nach Süden zum nächsten Ziel unserer Begierde: ins Jaques Cousteau Naturschutzgebiet bei Pigeon Island.
Gegenüber liegt die Ankerbucht Malendure mit gutem Halt für den Anker, die Cousteau Inseln sind nur eine halbe Meile und ein paar Minuten mit dem Dinghi entfernt. Ein klasse Ort zum Schnorcheln und Tauchen. Klares Wasser, satte Fischausstattung und Kunst am Meeresgrund. Ein guter Ort um ein paar Tage zu verweilen. Eben kommen wir von schnorcheln und gleich in der Nähe unseres Schiffs, sahen wir drei Seeschildkröten grasen. Ein wunderbarer Anblick.
1. Fisch, fisch, fisch 2. Jacques Cousteau Büster am Meeresgrund 3. Wiederbelebung Luxembourger Samstags-Tradition 4. Strand von Malendure
Köstliches Malendure
Die Kirsche auf der Bucht ist das Restaurant „Le Rocher de Malendure“. Es liegt auf den Felsen rechts vom Stand von Malendure und man fühlt sich wie in einem Baumhaus mit spektakulärem Blick aufs Meer. Die Küche ist einfach klasse. Lobster war leider aus, aber die äußerst charmante Jamilla riet uns zu Ouassous, karibischen Riesenscampis mit köstlichen karibischen Beilagen. Wenn ihr mal in Malendure ankert oder Guadeloupe besucht: einen Abend im Baumhaus solltet ihr euch in jedem Fall gönnen.
Wir werden jetzt noch ein paar Tage wassersporteln und im Naturschutzgebiet bleiben. Während der Zeit werden wir dann unseren Plan zur Verbesserung der Rivercafe ausarbeiten und entscheiden, ob wir die Änderungen in den nächsten Wochen in Guadeloupe oder in der Hurricane Season in Grenada machen lassen.
Nach 6 Monaten an Bord sind die meisten Fehler beseitigt und wir können anfangen unsere technische Ausstattung nach unseren Bedürfnissen zu verbessern. Na, nicht so ganz. Beide Starter Batterien müssen ausgetauscht werden. Aber das ist Kleinkram. Wenn man ein Schiff kauft, kann man ziemlich viel falsch machen. Ein paar Sachen würden wir heute anders entscheiden.
Und wieder upgrades
Aber jetzt wissen wir ziemlich genau, was wir ändern sollten. Vor allem betrifft das die Energieversorgung. Unsere anfängliche Begeisterung der Selbstversorgung ist etwas abgekühlt. Denn wir haben ein paar Geräte, die nur mit dem Generator laufen. Und der Tausch Diesel gegen Frischwasser oder saubere Klamotten ist ziemlich „last generation“. Deshalb wollen wir unsere Solar Energie mindestens verdoppeln, eher verdreifachen.
Oh, fast hätte ich es vergessen. Wir haben jetzt ein Haustier Bootstier. Harry. Ein kleiner Gecko. Wir haben keine Ahnung wie der winzige Kerl an Bord kommen konnte, aber wir mögen ihn. Nur finden wir ihn Im Moment nicht. Nach 6 Monaten an Bord, fangen wir auch langsam an, unsere alten Traditionen aus Luxembourg wieder zu beleben, z. B. den „Coupe“ am Samstagnachmittag. Ein kleiner Trost für unsere Freunde in Luxembourg, aber wir haben und werden Euch nicht vergessen. /Holger Binz
Hallo Ihr Lieben,
schön, mal in etwas ruhigerer Stimmung von Euch zu lesen, es war ja arg was los bei Euch in den letzten Wochen. Bei uns nimmt das Impfen ganz langsam Fahrt auf, hoffen wir, dass dann bald das Reisen auch wieder leichter möglich ist. Wirklich schade, dass Euer Nachwuchs Euch nicht besuchen kann.
Ich habe im Februar einen wichtigen Schritt in Richtung Langfahrt getan und mir eine Hydrovane-Windfahnensteuerung für Photon gekauft. Jetzt muss ich nur noch zum Boot kommen und dat Dingen montieren. Nächster Stop nach der Algarve Lissabon. Drückt mir die Daumen!
Herzlich
Euer oller Tom
See if you can get Sunpower 400W panels. We have five of these across the back. See my latest post.
ICH WILL AUCH ANS MEER, ICH WILL, ICH WILL, ICH WILL …..
Bonjour,
Ja das ist das erste an was ich gedacht habe als ich die Fotos gesehen habe.
Gros Bisous
Valérie