Der „sprich wie ein Pirat“ Tag Pirate Day
Wir haben das ganze Jahr darauf gewartet – heute ist er endlich da: der „Talk Like a Pirate Day“. Den gibt’s wirklich, jedes Jahr am 19. September. Seit unser Freund Bill uns den Feiertag 2016 vorgestellt hat, ist unser Piraten Vokabular schon weit über „Aye“ und „Avast“ hinaus entwickelt. Schon früh morgens kann ich Ka mit „Arrr, let’s get together and haul some keel„ aufwecken. Klasse, ein ganzer Tag lang nur fluchende Töne und Rum aus dem Faß. 🙂
1995 wurde der Tag von John Baur („Ol’ Chumbucket“) und Mark Summers („Cap’n Slappy“) erfunden um die „goldenen Zeiten der Piraterie“ zu ehren. Nunja, es gibt ja auch den „Schokoladentag“ und vermutlich auch einen Jahrestag des Dudelsacks. Diesem besonderen Gedenktag hat Ka dann auch das Titelbild gewidmet.
Grenada – es wird ernst Pirate Day
Wir sind immer noch froh mit unserer Wahl von Grenada als Hurricane Zuflucht. Auch wenn es gerade unangenehmer wird. September ist statistisch der peak Monat im Hurricane Jahr. Gerade bauen sich auf dem Atlantik, von den Kapverden kommend, eine Depression und eine tropical Wave auf. Beide bekommen bestimmt bald einen Namen. Aber wir sind hier sicher, denn beide werden auf einem nördlichen Kurs vorbei ziehen und uns in Frieden lassen.
Ka und ich haben ein neues Ritual etabliert. Wir steigen morgens gegen 8.00 h ins Dinghi und düsen 10 min zu dem außergewöhnlich schönen Strand von Grand Anse. Häufig sind auch unseren lieben Norwegischen Freunde Nina und Eirik mit dabei. Dann schwimmen wir bis kurz vor 10 h im kristallklaren Wasser und düsen zurück. Um 10.00 h wird nämlich der Strand geschlossen. Klingt bescheuert, ist es auch. Aber es hat einen Grund. Pirate Day
Brillante Corona Strategien
So überrascht wir vom ersten „Talk like the Pirate Day“ waren, war auch die Regierung Grenadas, das hier plötzlich und völlig unerwartet Corona ausbrach. Wer konnte das schon voraussehen oder sich sogar darauf vorbereiten?
Zwei Jahre war nichts, nicht ein kleines Wellchen. Nun knallen die Infektionen nach oben. Es gibt täglich mehr Infizierte, als in den gesamten zwei Jahren zuvor. Die Krankenhäuser sind übervoll und die Zahl der Toten erreicht Dorfgröße. Im Moment ist keine Insel in der Karibik schlechter dran.
Schlimm genug. Tatsächlich gibt’s immer noch Erkenntnisbehinderte, die C19 für ein Gerücht halten und gegen Impfungen wettern. Gäbs doch Impfungen gegen Dummheit. Nun geht’s also hier zur Sache, zwei Jahre nach dem Rest der Welt. Nicht überraschend für normale Menschen. Die Grenadianer mögen es gerne eng und nah, z. B. im überfüllten Bus. Impfen ist Teufelszeug und wenn das Tempo so weitergeht, sind die 110.000 Einwohner erst in einem Jahr durchgeimpft. Pirate Day
Die Delta Variante wurde vom medizinischen Leiter Grenadas als „völlig neu“, aber immerhin (hört, hört) als gefährlich bezeichnet.
Gott sei gedankt, dass es hier eine kreative Regierung gibt. Die Schließung des ohnehin leeren Strandes ab 10.00 h, hat das Problem nicht wirklich gelöst. Dann wurde letztes und dieses Wochenende ein Lockdown verhängt. Keiner darf raus – wir auch nicht aus der Marina. Restos, Geschäfte und einfach alles ist geschlossen.
Und nächstes Wochenende kommt der Knaller und vermutlich die Lösung des Problems: alle Menschen sollen zwei Tage beten, um C19 zu vertreiben. Bettage, warum ist noch niemand auf diese brillante Idee gekommen? Der Rest der Welt wird sicher mit größtem Interesse verfolgen, wie wirkungsvoll diese Strategie ist. Die Weltpresse wird sicher berichten.
Wir versuchen es dann mal mit Daumen drücken. Leider sind wir auch in unserer Bewegungsfreiheit beschränkt und natürlich halten wir uns von Menschen fern. Aber wir haben mit Georgie einen supernetten und vor allem geimpften Fahrer, der uns überall hinfährt.
Wenn wir am Montag wieder raus dürfen aus der Marina, werden wir unser Strand-Schwimmprogramm fortsetzen. Wir werden ausprobieren, wie gut man mit gedrückten Daumen schwimmen kann. /Holger Binz
Ich drück auch ganz doll die Daumen…
und ein Stoßgebet kann sicher nicht schaden… 🙏😇
Liebe Grüße, Vroni