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Guadeloupe – diesmal ohne Drama

Ich brauche einen neuen Namen

Nach einer aufregenden und spektakulären vergangenen Woche ist unser Wunsch tatsächlich in Erfüllung gegangen: wenig Aufregung in dieser Woche. Wir sind immer noch in Guadeloupe, immer noch auf der Hauptinsel, immer noch in der Hauptstadt Point-a-Pitre. Nicht nur dass wir auf einer traumhaft schönen Insel sind, es gibt auch französischen Käse, also richtigen Käse :-), richtig guten Wein und eine sehr abwechslungsreiche Küche. Es ist m. M. die beste Versorgung, die es in der Karibik gibt.

In Guadeloupe sprechen die Leutchen Französisch, zumindest theoretisch. Tatsächlich ist es Créol. Hört sich an wie französisch mit 5 Kaugummis im Mund und dann mit geschlossenem Lippen gesprochen. Erinnert mich an Mickey im Film “Snatch” (ein Superfilm). Gewöhnungsbedürftig. Die Ortsschilder sind in Französisch und Créol, zur Einführung in die Lautsprache. Sprachlich kommen wir prima klar, vor allem Ka ist Expertin für pigeon Sprachen.

Neuer Name für Holger

Aber dennoch habe ich ein Problem. Niemand kommt mit meinem Namen klar. Holger ist wohl der abartigste Name, den sich die Leute hier vorstellen können. Wirklich niemand kommt ohne buchstabieren klar. Gut das meine Eltern das nicht mehr erleben müssen. Auf den englischsprachigen Inseln, geht’s noch mit buchstabieren. Da wird aus Holger am häufigsten Hogar, manchmal Holgar. Klingt noch mehr nach den Wikingern, mit denen ich nicht verwandt bin. Auf den französischen Inseln geht damit gar nichts. Reservierungen in Restos mache ich jetzt nur noch mit irgendeinem französischen Namen, der mir gerade einfällt. Ich muss mich nur abends daran erinnern, welchen erfundenen Namen ich gerade benutzt habe.

Also: ich brauche einen neuen Namen und dazu brauche ich Eure Hilfe. Bitte schickt mir eure Vorschläge, damit wir endlich wieder was zu essen bekommen – ohne falschen Namen. (Kommentar hier oder zu h@sailrivercafe.com). Merci villmols.

Was sonst?

Was treibt uns sonst an? Wir versuchen immer noch eine Lösung für die Blackouts unserer Elektrik zu finden. Leopard (Yann) ist hilfreich und organisierte Stephan, einen ausgezeichneten Elektriker, der versuchte die Ursache zu finden. Zumindest sind jetzt Relais ersetzt und wir klopfen auf Holz, das dies die Ursache war.

Ansonsten hatten wir noch Zeit für ein paar Touren um die Insel. Zunächst mit einem Mietwagen für die größeren Distanzen und mit unseren Klappfahrrädern für die kürzeren Strecken, z. B. nach Point-a-Pitre. Wir waren im Dschungel und an den Stränden im Norden von Basse-Terre. Ich sag mal nichts dazu, ihr seht es ja auf den Fotos. Grande Anse ist der erste Strand den ich kenne, bei dem es Wellen von der Meerseite und der Landseite gibt. Sehr witzig.

Guadeloupe erscheint mir kontrastreicher als Martinique. Vor allem die Natur. Es gibt mehr ärmliche Hütten und mehr Bettler. Reichtum sieht man selten. Wirtschaftlich wirkt das hier – wie auch in Martinique – recht aktiv. Es gibt Industriegebiete und die Ökonomie verlässt sich nicht nur auf den Tourismus. In den letzten vier Jahren scheint sich so gut wie nichts verändert zu haben.

Das Leben ist günstiger als z. B. in St. Lucia – da verstehe ich bis heute nicht, wie die Menschen dort überhaupt klar kommen. Geringes Einkommen, hohe Preise. Es ist ziemlich teuer sich dort zu ernähren. Die französischen Inseln sind bei den Lebensmittelkosten vergleichbar mit unseren in Luxembourg. Das sind die günstigeren Orten der Karibik. Und man bekommt alles, was man sich wünscht – wie in Martinique auch. Frankreich sei Dank. Allerdings stockt die Belieferung und neue Bestellungen kann man sich gerade sparen. Die Anzahl der Flüge ist stark reduziert und das wirkt nach. Unsere Post aus Europa kommt auch nicht an.

 

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Oben: Marina Bas-du-Terre bei Nacht, Strand mit Insel in Basse-Terre, Blick von der Rivercafe, Strandblick in Grande-Terre
Unten: Stand "La Perle" in Basse-Terre, Nach dem Hike, Dschungel, ein normales Menu, Schwimmstunde für die Kids

      

Oben: Ostseite Grande-Terre mit Desirable, Nordseite Grande-Terre, Strandbewohner, einfach nur ein Weg
Unten. noch ein paar Strandbewohner, normale Natur, wilder Strand

Die nächsten Segelziele

Unsere Segelkumpels der ARC+ haben sich grob in zwei Lager geteilt. Die einen haben sich entschieden in der sogenannten karibischen Blase zu segeln. St. Lucia, Antigua und Nevis & St. Kitts. Das erspart Quarantäne Zeiten. Die nicht EU-ler fühlen sich da scheinbar wohler. Angeblich sind noch ein paar weitere Inseln drin, z. B. Dominica. Als wir kurz dort waren, wussten die allerdings nichts davon.

Die französische Blase mit Martinique und Guadeloupe erspart auch manche C19 Nasenbohrerei. St. Barths und St. Martin haben Sonderregeln. Und die Virgin Islands sind noch geschlossen.

Wir würden gerne von Guadeloupe nach Antigua und Barbuda, also raus aus der französischen Blase. Aber das passt gerade nicht. Bis 19.2. ist in Antigua alles geschlossen und es gibt nachts Ausgangssperren. Dazu müssten wir 14 Tage in Quarantäne. Ein Besuch von Antigua ohne Shirley`s Hights ist aber wie Oktoberfest ohne Bier. Deshalb warten wir noch etwas länger in Guadeloupe, bis wir Klarheit über die nächsten Orte haben. Habe ich erwähnt, dass es hier französischen Käse gibt? 🙂

Das Wetter – genauer der Wind – macht es uns gerade etwas einfacher, in Guadeloupe zu bleiben. Für die nächste Woche sind konstant um die 30 kn Wind angesagt und wie wir alle wissen, wird es meist noch stärker. C`est la vie. Segeln in Corona Zeiten ist unvorhersehbar und das Wetter macht eh was es will. Immerhin müssen wir keinen Schnee schaufeln. Wir haben ja auch Winter hier in der Karibik, aber die Tage werden hier auch langsam wieder länger.  /Holger Binz

6 Kommentare zu „Guadeloupe – diesmal ohne Drama“

  1. Lieber Holger, nenne dich doch Emmanuel, wie der französische Präsident… der Name sollte wohl bekannt sein 😉 viel Vergnügen euch und liebe Grüße, Vroni 🤗

  2. Dann will ich mal die Auswahl deines neuen Namens noch erhöhen. Wie ist es denn mit Robert, den kennen die Franzosen wie auch die Engländer und die Betonung ist nicht weit von einander entfernt. Natürlich will ich nicht versäumen euch zu der ruhigen Woche zu gratulieren, wurde auch mal wieder Zeit…. also dann lassen sich Eure Leser sicher überraschen ob du Dich nun in; Jo, Gilbert, Emmanuel, Robert oder Roger umtaufen lassen wirst…. nur nehme nicht aus Verzweiflung alle Namen…. bleibt gesund.

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