Dark side of the moon

Und plötzlich geht die Sonne auf

Teil 1 – The dark side:

Ich schaue aus dem Fenster unseres Hotels in Mainz (GER) und sehe den Rhein. Das klingt eigentlich romantisch und nett, der Satz beinhaltet aber gleich zwei schlechte Nachrichten. Wir sind weder in Kapstadt noch auf unserem Schiff.

Südafrika erlaubt uns immer noch keine Einreise, also auch kein Schiff für uns. Wir reisen nun seit einem Monat durch Deutschland, hängen in Hotels ab und suchen Lösungen um in Südafrika einzureisen. Da liegt nun also in Kapstadt ein fertiges Schiff, so wie wir es vor zwei Jahren bestellt haben und wir dürfen es nicht betreten. Es ist so unglaublich frustrierend. Nicht entspannter macht uns der Umstand, dass wir nicht den geringsten Schimmer haben, wann wir einreisen dürfen.

Da bleibt nur „Mund abwischen“ und weitermachen. Theoretisch gibt’s drei Möglichkeiten an ein Schiff zu kommen: man übernimmt es selbst – das geht nicht, wegen der Einreisesperre. Die zwei anderen Möglichkeiten dauern länger und kosten mehr: man lässt es sich auf einem Schiffscarrier anliefern oder auf eigenem Rumpf segelnd ausliefern. Speditionen, die Schiffe auf Schiffen transportieren, laufen von Cape Town nach Florida, Frankreich und die British Virgin Islands (BVI). Florida geht nicht, weil wir wegen Corona nicht in die USA einreisen dürfen. Frankreich geht auch nicht, weil dort mit der Einfuhr happige Steuern fällig werden. Auf die BVI dürfen wir gerade auch nicht einreisen, aber es gibt Signale, dass sich das bald ändert. Es bleibt noch die dritte Option, die Rivercafe in einen Hafen zu segeln, in den wir einreisen dürfen. Das kann aber nur eine professionelle Crew machen, die jetzt bereits in Südafrika ist, weil ja niemand einreisen kann. Es bleibt spannend.

 

Teil 2 – Nach Regen folgt Sonnenschein

Wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Der Flug geht aber nicht nach Afrika, wir fliegen nach Teneriffa, denn: WIR HABEN EINE LÖSUNG gefunden. Die Lösung heißt Gary Mc Kinnon und eine delivery der Rivercafe zum nächsten Hafen, in dem wir an Bord dürfen. Und dieser nächste Hafen ist 5.200 nm (10.000 km) entfernt von Cape Town auf den Kanaren. Wir haben alles rund gemacht was eckig war und alle Kontakte aktiviert. Dann ging plötzlich alles schnell. Wir fanden gleich mehrere Crews. Aber Robert Ravensberg, der Port Captain des OCC (Ocean Cruising Club), hatte die perfekte Empfehlung: Gary Mc Kinnon.

Wir können Robert gar nicht genug für seine Empfehlung danken, denn wir kommen mit Gary prächtig aus – er ist unser Mann. Er wird die Rivercafe von der Werft übernehmen, für den Transfer klar machen und mit seiner Crew die 30 Tage lange Strecke bis nach Teneriffa segeln. Halleluja. Der OCC ist sowieso ein cooler Club, aber diese Hilfe war unbezahlbar.

Klar gibt’s noch ein paar Haken, die zunächst gerade gebogen werden müssen. Zunächst musste unsere Versicherung zustimmen. Unser formidabler Versicherer Boris regelte das ruckzuck. Das Schiff muss noch abgenommen werden und dabei auch die zahlreichen Garantieleistungen geklärt werden. Und Gary braucht für sich und seine Crew noch eine Ausreisegenehmigung aus Südafrika, die erwarten wir nun. Und last but not least, wir warten noch auf 24 Kisten, die im Zoll in Cape Town auf die Freigabe und Lieferung aufs Schiff warten. Wenn alles klappt und das Wetter es erlaubt, sollte Gary und seine Crew am 1.8. die Leinen los machen und Kurs Teneriffa setzen.

Ka und ich werden am Freitag nach Teneriffa fliegen. Unsere Freunde Ruth und Gilbert sind so liebenswert, uns ihr Domizil zu überlassen. Dort werden wir dann 1-2 Monate verbringen und die Rivercafe erwarten.

Wenn wir dann endlich im September unser seit zwei Jahren erwartetes Schiff betreten, wird eine riesige Last von uns abfallen. Unser Plan ist es dann, von den Kanaren in die Karibik zu segeln. Das geht dann allerdings erst Anfang November, weil erst dann die Passatwinde auf dem Atlantik einsetzen. Aber egal. Hauptsache wir sind an Bord und können die quälende Odyssee gegen unsere Weltreise an Bord unseres eigenen Schiffes eintauschen Drückt uns die Daumen, dass auch die letzten Haken noch glattgezogen werden. /Holger Binz

 

 

 

12 Kommentare zu „Dark side of the moon“

  1. Bonjour mes amis,

    Mon Dieu quelle histoire !!
    … aber wunderschön dass es eine Lösung gibt obwohl Sie eine Herausforderung ist (un Défi en français)

    Der Catamaran ist SUPER schön und ich liebe den Logo … Viel Freude, Sonne und positives in diesem Logo

    Love
    Valérie

  2. What a beauty Rivercafe is! I felt like crying when I saw her as I can only imagine how you must feel after all this time! Am very happy for you that you have made a plan and will be „reunited „with the Canaries, which is also a happy memory place I hope, seeing that is where a lot of us met lifelong friends! Wishing you a bon voyage and I will keep my fingers crossed for Gary getting your baby to you!! lots of lo,ve Jenny

    1. Thank you Jenny, thats exactly what we feel. Wouldn’t that be a nice opportunity to reunite?
      Take care and hope to see you sooner than later.

  3. Hola Ihr Beiden
    da habt ihr euch ja nicht das beste Jahr für den Start ausgesucht. Aber ihr blickt nach vorne und ich hoffe, es klappt so wie angedacht….
    Herzliche Grüße aus Spanien
    Andreas

  4. Hallo ihr zwei
    Ich drücke euch sowas von fest die Daumen, dass dieser Plan jetzt klappt und alle noch bestehenden Ecken gebogen werden…Hoffentlich bekommt eure Überführungscrew jetzt auch schnell die noch benötigte Ausreisegenehmigung! Verrückt das Ganze!
    Hoffentlich klappt alles und ihr könnt im September eueren schönen Kat in Empfang nehmen. Wir machen uns am Sonntag wieder auf den Weg zu Adesso, aber ohne jeglichen Plan. Planen haben wir unter den jetzigen Umständen aufgegeben und entscheiden spontan nach den Wettervorhersagen und Grenzenöffnungen und-schliessungen…
    Alles Gute!!! Meldet euch 🙂
    Raymonde

  5. This greeting is coming to RiverCafe from the docks of Port Louis, Grenada! Rick and I and High Spirits FINALLY made it through a 2 week quarantine and were allowed to come into the marina… WONDERFUL! Not having Internet for 3 weeks – including our passage south from St Barts to Grenada – we were SO EAGER to get your update!
    So glad that your patience and tenacity is finally yielding a SOLUTION!! The photo of your Leopard is priceless. Beautiful job on the logo, Karin!
    We are trying to get back to the states despite Grenada’s travel challenges. When we return we HOPE that our paths cross – once again – in the Caribbean!! What a CELEBRATION we will have – hopefully – this Fall!! In the meantime travel safely, dear friends!! ❤️😎😎⛵️

    1. We too can’t wait to catch up with you. Sadly we will not carry the promised South African wine onboard but we will celebrate reunion, that’s for sure. Take care you both

  6. Hallo, ihr Lieben,
    wir haben uns schon die ganze Zeit gefragt, wie es denn jetzt für euch wohl weiter geht. Toll, dass sich nun eine Lösung abzeichnet. Und toll, dass ihr uns alle auf dem Laufenden haltet. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass alles klappt.
    Was wir noch nicht so ganz verstanden haben: wieso kommt keine 25. Kiste – und zwar mit südafrikanischem Wein – an Bord… 😉
    Liebe Grüße aus Berlin, genießt die spanische Sonne und bleibt gesund
    Bettina und Ernst

    1. Schön dass ihr uns nachverfolgt. Und ihr habt gleich das Wesentliche erkannt. Aber wir wollen unser Glück nicht überstrapazieren und wären mit den 24 Kisten schon happy. Wir trösten uns gerade mit Kanarischem Wein, gar nicht so schlecht :-). Habt eine schöne Zeit

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