tobago cays lobster

Die Grenadinen

Grenadines – oh what a wonderful world

Eine gute Wettervorhersage lockte uns zum Aufbruch und wir machten uns auf den 40 nm Weg von Grenada ins nächste Land. Zu den Grenadinen, den südlichen Inseln von St. Vincent. Bei dieser Wettervorhersage hatten die Meteorologen entweder einen Azubi der ersten Woche am Rechner oder höllisch keinen Bock. Eine Vorhersage von 5 Bft auf tatsächlich 7 (30 kn) – also um 2 Bft zu verwachsen – ist schon eine Leistung. Mit 2 m, sehr kurzer Welle. Und der Himmel war grau, wie der Herbst in Luxembourg, allerdings bei 30 Grad.

Der Unterschied von 20 zu 30 kn fühlt sich nicht an wie 50 % mehr Wind, sondern 3 mal so stark. Nett für Racer, doof für Cruiser. Die in Grenada frisch geputzte Rivercafe erreichte Union Island paniert mit einer dicken Salzkruste. Grenadines

Union Island

Clifton in Union Island war unser Port of Entry, nur ohne Port. Clifton ist eine mittelgroße Bucht hinter einem Riff, ausschließlich fürs Ankern und Mooringbälle. Sie liegt an der Ostseite der Insel. Das in der Karibik sehr selten, denn der Atlantik schiebt Welle und Wind von Afrika ungebremst auf Land. Aus dem Grund sind fast alle Marinas und die meisten Ankerplätze in der Karibik in der windabgewandten Lee Seite der Inseln, also im Westen. Grenadines

Seit der Pandemie können Segler in St. Vincent nicht mehr persönlich Zoll und Immigration erledigen. Das macht nun eine Agentin, gegen Gage, insgesamt 270 € kostete uns die Einreise, incl. PCR Test und Gebühren. Und Quarantäne an Bord, bis zum Testergebnis. Grenadines

Ich vermute allerdings, das die meisten von Euch umgehend mit uns tauschen würden, denn dies war unser Quarantäne Platz:

Links: unser Quarantäne Ankerplatz. Rechts: Happy Island

Ein paar Eindrücke von Clifton:

Und dann kam Mausi

Unsere Quarantäne verbrachten wir ­­­­einen Steinwurf entfernt vor einem Riff. Gleich gegenüber Happy Island, einer selbstgebauten Insel mit cooler Bar. Palm Island und die Konturen der Tobago Cays und Mayreau vor uns. An Land durften wir zwar nicht, aber wer will das schon, in diesem kristallklaren Wasser, 29 Grad warm. Da lagen wir nun und schaukelten vor einer Fototapete vor uns hin. Sogar der Wind nahm von 7 Bft auf 4-5 Bft ab. Am zweiten Abend versorgte uns der sympathische „Mausi“, der uns schon beim Festmachen half, mit einem frischen und sagenhaft köstlichen Lobster Menue. Grenadinen

Mausi

Mausi

„Mausi“ ist gelernter Koch und bis er sein eigenes Restaurant eröffnet, kann er für Segeltörns als Koch gebucht werden. Ein super Typ. Er brachte alles frisch gekocht und warm zu uns an Bord. Grenadines

Der Lobster war so frisch, dass man das Fleisch kaum von der Schale trennen konnte. Die Zangen waren so weich, das man keine Lobster Schere brauchte. Blieb nur essen mit den Händen, wie ein Hühnchen. Nach dem Geschmack kann ich mir nicht vorstellen, wieder in Europa Lobster zu bestellen. Nun, wir hatten ganz sicher schon schlimmere Quarantäne Tage.

Die Ergebnisse unseres 22. PCR Tests kamen mit Nachdrängeln nach zwei Tagen am Freitagnachmittag um 15.15 h. Zu spät für die Clearance, eigentlich. Aber eine „Overtime fee“, machte es möglich, dass wir noch am Freitag die Stempel im Pass hatten und nach zwei Tagen Quarantäne in die Freiheit entlassen wurden. Wir schauten uns noch ein bisschen in Clifton um und besuchten die Happy Bar, denn es war zu spät, um uns auf den Weg durch das enge und schwierige Fahrwasser entlang der Riffs zu den Tobago Cays zu machen. Ab 18.00 h ist es stockdunkel.

Tobago Cays Grenadines

Am Samstag morgen um 8.30 h machten wir uns auf den nur 5 nm kurzer Weg zu den Tabago Cays. Grenadinen

Jetzt wird’s schwierig, denn unsere Freunde Don und Pit haben uns schon wegen unserer Berichte und Fotos zu unspektakuläreren Orten „beschimpft“. Jungs, speziell für Euch: nicht weiter lesen.Grenadinen

Links: Tobago Cays mit „Petit Rameau (rechts), „Petit Bateau“, Rechts: Petit Betau Beach

Die Tobago Cays sind erst seit ca. 10 Jahren Naturschutzgebiet und man zahlt einen bescheidenen Nature Reserve Betrag von 20 ECD (ca 6,50 €) für Zwei pro Tag. Wenn man besonderen Wert auf Naturschutz legt und den Meeresgrund von Anker und Kette verschonen will, sind nochmals 45 ECD oder 15 Euro für ausgezeichnet gepflegte Mooringbälle zu zahlen. Knapp 22 € pro Tag für den Besuch im Paradies, das ist mal ein fairer Deal. Grenadines

Seit die Tobago Cays Naturschutzgebiet sind und Fischfang verboten ist, hat sich eine prachtvolle Unterwasserwelt regeneriert. Ich kann mich nicht erinnern, solch eine Fischpracht gesehen zu haben. Es wimmelt von verschiedenen Fischen, kleinen (harmlosen) Haien und unzähligen, zutraulichen Schildkröten. Und das alles in türkisem Wasser. Der Küstendesigner bekommt für das Gesamtwerk glatte 100/100 Punkten.

Lobster und Fisch am Strand Grenadinen

Die meiste Zeit verbrachten wir im 29 Grad C warmen Meer. Abends genossen wir gegrillten Fisch und Lobster, der frisch am Strand der Insel „Petit Bateau“ gegrillt wurde. Sehr zu empfehlen: essen bei Romeo (der nette Kerl in unserem Titelbild), bereits empfohlen von unseren Freunden Astrid&Roland und Pierrick&Magalie. Grenadines

In Zeiten ohne Seuche liegen schon mal 200 Schiffe in den Tobago Cays. Bei unserem Besuch waren es 20. Dazu hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter, denn die Tobago Cays sind für kräftige Winde bekannt. Wir hatten 12-16 kn und nur in einer Nacht über 20 kn. Bessere Bedingungen hätten wir bei unserem Besuch im Paradies nicht haben können. Grenadines

Ich spare mir mehr Worte, schaut einfach selbst.

Paradiese haben den einen Nachteil, dass man sie irgendwann verlassen muss. Von unserem weiteren Weg durch St. Vincent und die Grenadinen berichten wir nächste Woche. / Holger Binz

Wetter in den Grenadinen:

Sonnenaufgang: 5:59 h, Untergang 17.39 h. Temperaturen Tag 28, gefühlt 31, Nacht: 26 Grad C. Meist sonnig, ab und zu kurze Regenschauer, Wind 4-5 Bft.

 

Bevor wir es vergessen: wir haben ein neues Crew Mitglied: Harry. Allerdings wissen wir meist nicht, wo er gerade rumturnt.

gekko

 

P.S.  Meine Telekom Sim Karte ist verstorben, daher bin ich bis Dezember telefonisch und über Signal offline – also nicht wundern, wenn ich nicht antworte).

3 Kommentare zu „Die Grenadinen“

  1. Hätte ich Euch nicht kennen lernen dürfen, würde ich sagen; Fotoshop
    Nein Spaß. Super schöne Bilder und endlich mal ein Ankerplatz und Wetterbedingungen die sich für Euch gut angefühlt haben und sich gut gelesen haben.#
    Super schöner Quarantäneplatz.

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