Back in Europe

Viva Espania – Rivercafe in Europa

Da sind wir wieder. Nach drei Jahren in der Karibik, den USA und den Bahamas, schwimmt die Rivercafe zu ihrem dritten Geburtstag zum ersten Mal im Mittelmeer und in ihrem dritten Kontinent. Viva Espana – Rivercafe in Europa

Für Ka und mich sind es 5 Jahre, seit wir mit unserem letzten Schiff im Mittelmeer gesegelt sind. Jetzt fühlt es sich an, wie nach Hause zu kommen. Wir fanden Europa und natürlich Spanien noch nie so schön. Die ersten Wochen werden wir um Spaniens Festland und die Balearen segeln, in unserem ehemaligen Revier. Und einige Zeit haben wir für unsere alte Liebe Valencia eingeplant. Viva Espana – Rivercafe in Europa

Nach Cartagena segelten wir nur Tagestrips. Wir ankerten in Torrevieja und Calpe, legten anschließend in Denia an. Auf dem Weg hatten wir zunächst recht flache See und kaum Wind. Dann erinnerte uns das Mittelmeer an seine kurze und ungemütliche Welle und daran, immer alle Polster an Deck wegzuräumen. Auf unserem Weg wurden wir von Delfinen begleitet, die viel größer sind als die in der Karibik. Wir sahen auch Unmengen von Quallen, Plastikmüll und gut markierte Fischfarmen. Es ist ein anderes Meer und wir können seit langer Zeit erstmals unseren Anker nicht mehr am Meeresgrund sehen.

In Denia reparierten wir unsere Ankerwinsch, unser vorletztes Atlantikerbe. Nun steht nur noch die Genesung unseres Generators aus, dann ist wieder alles fein an Bord. Diese Reparatur haben wir für Anfang August in Mallorca organisiert, weil dort ein Northern Light Service residiert.

Luxuriöses Leben in Spanien

Seit wir in Spanien sind, wundern und erfreuen wir uns jeden Tag. Über Mechaniker, die Probleme lösen und nur die halben Stundensätze der Karibik berechnen. Über Ersatzteile, die am nächsten Tag verfügbar sind und keine weggeknallten Zollaufschläge kosten. Über Dinge, die einfach funktionieren. Die Überschrift über diese ersten Wochen: doppelt so gut und halb so teuer. Viva Espana – Rivercafe in Europa

Wir erfreuen uns auch an dem wunderbaren Essen, dem Wein und an unglaublich günstigen Preisen. Freunde und Familie haben uns berichtet, dass in Europa alles so teuer wurde. Wenn man aus der Karibik kommt, sieht man das anders. Aber auch nach drei Jahren bleibt uns die Verwunderung, wie die Menschen dort mit bestenfalls 500 bis 700 USD Einkommen im Monat mit den horrenden Kosten klar kommen.

Unsere Reise über den Atlantik hat uns neu skaliert. Wir erleben gerade eine seit langem nicht mehr erlebte Fülle und Qualität. Wenn man etwas braucht, findet man es. Sogar am gleichen Tag. Wünsche müssen nicht um Wochen aufgeschoben werden oder gar um Monate. Oder sogar unerfüllt bleiben. In Karibik/Bahamas haben wir drei Monate einen Stuhl gesucht, 4 Monate eine Schlüsselkopie oder 2 Monate eine Starterbatterie. Die war dann mit 800 USD viermal so teuer, wie üblich. Angebot und Nachfrage, plus langer Lieferweg, zuzüglich absurde Zoll und sonstige fantasievolle Gebühren, multipliziert mit Desinteresse. Das ergibt Wucher. Aber das ist vorbei, jetzt ist Schlaraffenland.

In Cartagena besuchten wir in ein Einkaufszentrum, in dem wir an einem Vormittag absolut alles auf unseren Listen erledigen konnten. Endlich keine Kompromisse mehr. Unser Proviantbudget können wir wieder halbieren und dass bei viel besserer Qualität und x-facher Auswahl. Viva Espana – Rivercafe in Europa

Als uns 2020 die Rivercafe geliefert wurde, waren wir sehr eingeschränkt mit den Ausstattungsmöglichkeiten. Wir waren in Teneriffa und Gran Canaria, aber das war high Peak von Covid und die Regale waren leer. Wir nahmen das, was da war und das war viel Kompromiss. Vor allem für Ka`s Designerherz. Endlich nach drei Jahren, haben wir zum ersten Mal die „richtigen“ Gläser an Bord. To be continued.

Calpe mit und ohne Mond, reichlich Leuchttürme, Touri Alptraum Benidorm und die Ostküste

Ein kulinarischer Traum

Am spanischen Festland genossen wir Tapas am Meer, köstliche Cocktails und Wein – fast schon eine Qual der Wahl. Alles doppelt so lecker und halb so teuer wie „drüben“, passend zu unserer Themenwoche. Ein Glas schlechten oder mäßigen Weins zwischen 12 und 20 USD ersetzen wir nun erfreut mit köstlichem für 6 €. Wir können den Prepper-Reflex wieder loslassen, d. h. alles mit Proviant vollstopfen, weil man an vielen Orten nichts bekommt. Oh wie schön und unkompliziert ist Spanien.

Tauschen Natur gegen Kultur und Komfort

Versorgungs- und genussmäßig sind wir nun sind in einer anderen Dimension. Wir waren drei Jahre verwöhnt von opulenter und exzessiv schöner Natur, fantastischem Meer und herrlichen Wasserwelten. Wir sahen viele wunderbare Orte und möchten keinen missen. Aber das in Abwesenheit von Komfort und Kultur. Unser reichlich gefülltes Naturguthaben werden wir nun eintauschen, gegen die wunderbaren Dinge die Europa zu bieten hat.

Ein weiterer Vorteil unseres Europa Abstechers ist die Nähe zu Familie und Freunden. Kaum kamen wir an, hatten wir für die nächsten 4 Wochen zwei Freundes- und einen Familienbesuch angesagt. Klappt doch. Wir freuen uns darüber. Viva Espana – Rivercafe in Europa

Nun sind wir zwei Wochen in Valencia. Der seit der Erstauslieferung maläse Kühlschrank wird von Leopard ersetzt und wir bekommen endlich den so begehren Ultra Anker geliefert. Das sollte dann für ruhigere Nächte vor Anker sorgen.

Leider wird uns unser Segelplan genau zu den Sommerferien auf die Balearen führen. Wir sind volle Segelreviere und Ankerbuchten nicht mehr gewohnt. Sogar der früher so relaxte Strand von Valencia ist überfüllt und verdreckt von Plastik im Meer. Es gibt zu viele Wutzen unter der Menschheit mit zu wenig Respekt für die Natur.

Ich werde diesen Artikel nun beenden müssen, weil es Zeit für ein köstliches Kaltgetränk und ein paar Tapas wird. Herzliche Grüße aus der Stadt des heiligen Grals, Valencia. / Holger Binz

4 Kommentare zu „Back in Europe“

  1. Welcome back to this side of the world Holger & Mitzi!!! Hopefully we will catch up with you soon again, before we all turn 70 :D. Glad that you are close enough again, lots of love, Jenny x

  2. VALENCIA…soo toll, freut mich, dass ihr beiden wieder in eurem „Heimathafen“ gelandet seid.
    Und danke für das Teilen eurer tollen Reiseerlebnisse 🙏

    Liebe Grüße aus Luxemburg 😊.

    Pascal

  3. Willkommen zurück in Europa.
    Ich hoffe Ihr findet bald die noch unberührte Natur direkt neben Kultur und Luxus.
    Viele Menschen suchen auch hier solche Orte. Die spanische Küste hat vermutlich nur noch wenige solcher Gebiete. Zu verschwenderisch ist die Menschheit dort damit umgegangen. Total zugebaut ist mancher Küstenabschnitt. Die Hitze und Trockenheit ist vielleicht die Strafe oder zumindest eine Mahnung, dass es so nicht weitergehen kann.
    Ich wünsche Euch viel Glück bei der Suche.
    Alles Liebe Jürgen

  4. Michael Zimmermann

    Wieder zurück in der „Heimat“ Valencia. Das hat doch was.
    Es war eine schöne Zeit dort. Grüßt die Stadt und den Heiligen Gral von uns.
    Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in unserem neuen Revier.
    Herzliche Grüße aus dem Ionischen Meer
    Ruth und Michael

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