British Virgin Islands – Hidden Secrets

Jost van Dyke – Guana Island

Während unseres Check-out Besuchs in Cruz Bay (St. John) erfuhren wir, dass unsere alten Reisegefährten Irene und Horst mit einem Kreuzfahrtschiff ebenfalls in St. John lagen. Halb um die Welt und dann haben wir uns nur um ein paar hundert Meter verpasst. Schade.

Check-out pleasure – Check-in pain

Kaum etwas ist schneller, freundlicher und billiger als der Checkout in den US Virgin Islands. Ein Gratis C19 Test und Ein- und Ausreise kostenfrei. Es gibt sogar freundliche Immigration Officer dazu. Jost van Dyke – Guana Island

Welch eine andere Welt betraten wir eine Stunde später  West End in den British Virigin Islands. Nur 5 nm entfernt. Fast zwei Stunden dauerte der online bereits vorbereitete und vollkommen simple Checkin Prozess. Mir graut der Gedanke wie lange es dauert, wenn mal ein paar Schiffe gleichzeitig ankommen. In den USVI hatten wir in der Zeit eingecheckt, eine SIM-Karte besorgt und gefrühstückt.Jost van Dyke – Guana Island

Ich weiß nicht, ob die Langsamkeit der Officer Provokation war oder Sadismus. Sie scheinen darauf zu warten, dass einem der Kragen platzt. Nach fünf Stationen zahlten wir 90 USD Gebühren, sogar die Formulare muss man bezahlen. Die Ausreise kostet nochmal extra. Letztlich will dann noch der „Port Officer“ eine Gebühr. Völlig schleierhaft warum, denn es gibt keinen „Port“ und wir lagen für den Checkin an einem Mooringball, der auch berechnet wird, wenn man zu lange bleibt.

location

Coole Wohnlage, Sopers Hole, Tortola

Jost van Dyke

Mir ist aus unerfindlichen Gründen der Kragen nicht geplatzt und nun sind wir wieder zurück in den British Virgin Islands. Gleich nach der Clearance, legten wir wieder ab und segelten 5 nm nach Jost van Dyke. Das Besondere der Insel sind legendäre Kneipen. 2 der 3 berühmtesten Seglerkneipen der Welt, sind in Jost van Dyke: „Foxys Bar“ in der Great Bay und „Soggy Dollar“ in der White Bay. Das ist noch nicht das „hidden secret“, das der Titel verspricht. Aber dennoch sehr cool und einen Besuch wert. Jost van Dyke – Guana Island

Einen treffenderen Namen könnte sie nicht haben. Weiße Strände und türkises Wasser. Gleich am Strand ankern Schiffe. Es gibt keinen Steg und daher stammt der Name der Bar. Soggy (feucht, durchweicht) heißt die Bar, weil Besucher meist nur nass am Strand ankamen und damit auch das nasse Bargeld. Dieses wurde dann nach der Bezahlung an einer Leine getrocknet. Das war natürlich in den Vor-Kreditkarten Zeiten. Seit den 2000ern wissen wir doch alle, dass sich die Strandschönheiten die Kreditkarte in den Bikini stecken, bevor sie ins Wasser springen. Jost van Dyke – Guana Island

Bars und Painkiller Jost van Dyke – Guana Island

1970 wurde der Mär nach der „Painkiller“ in der Soggy Dollar Bar erfunden. Das ist ein Cocktail aus Rum, Kokoscreme, Orangen- und Ananassaft und on top reichlich Grenadinische Muskatnuss. Aufgeschüttelt auf Eis ein köstliches Getränkt für heiße Tage. Painkiller macht heute jede Bar, aber der in Soggy ist immer noch ganz weit oben. Und klar, die genaue Rezeptur ist geheim. Jost van Dyke – Guana Island

Eine Bucht weiter in der Great Bay hat Foxys seine eigene Welt geschaffen. Den Prototyp der coolen Strandbar. Barfuß geht und tanzt man im Sand der Bar. Die Decken hängen voll mit Flaggen, Wimpel oder Bikinis, gespendet von den Gästen. Für uns war es eine Wiederkehr. Bei unserem letzten Besuch tanzte unsere Freundin Jenny auf dem Tisch. Jost van Dyke – Guana Island

White Bay, JvD

foxys

 

Great Bay, Foxys, ex-Church

Im Gegensatz zu Soggy Dollar, hat der Hurricane Irma Foxys fast verschont. Die Kirche nebenan, ist aber heute noch ohne Dach. Diesmal erwischten wir einen Abend mit karibischer Live-Musik. Das Essen ist brauchbar, die Drinks sind köstlich und nicht überteuert. Gleich nebenan gibt’s die Foxys Kollektionen, ein Laden mit Klamotten vom Besten. Ka und ich besorgten uns unsere obligatorischen Hoodys.

Foxy haben wir bei unserem letzten Besuch kennen gelernt, der Typ ist brillant mit einer ganz wilden Geschichte. Schätze, dass ihm die BVI mittlerweile gehören. Foxys Bar ist ein Pflichtstopp für alle segelnden Besucher der BVI. Allerdings ist es nicht leicht, einen Platz fürs Schiff zu finden. Wir hatten Glück, aber wir sahen einige Schiffe die Bucht erfolglos wieder verlassen.

Road Town, Tortola

Nach Jost van Dyke mussten wir wieder für einen Reparaturstopp nach Road Town in Tortola, nach einer kurzen Übernachtung in der Brandywine Bay. Eine flache Bucht, allerdings die erste Bucht, in der wir nicht ein Tier sahen, keine Fische und keine Muscheln. Sehr seltsam.

Zwei Tage verbrachten wir in der Moorings Base in Road Town und die Crew machte wieder einen perfekten Job. Mit reparierter Wasserleitung, neuen Fallenstoppern und einem Ankerwinsch-Check suchten wir unser nächstes Ziel. Jost van Dyke – Guana Island

Ziel für stürmische Zeiten

Seit fast 2 Wochen haben wir unangenehm starken Ostwind, nie unter 5 Bft, meist 6 und in Böen 7 Bft. Vor allem die Böen sind aggressiv und dauern manchmal Minuten lang. Und damit kommt auch ordentlicher Seegang, auch innerhalb der Drake Street zwischen den Inseln. Wir suchten einen Ort, den wir noch nicht kannten, mit Ankerplatz auf der Westseite und mit Schutz vor Schwell. Jost van Dyke – Guana Island

Guana Island

Das Ergebnis war Guana Island, auf der nördlichen Seite Tortolas. Guana ist eine Privatinsel, die max. 35 Gäste exklusiven und diskreten Urlaub anbietet. Wahrlich ein „hidden secret“. 90 % der recht großen Insel sind wild. Besucher der Insel müssen sich anmelden, damit die Gäste nicht gestört werden. Schiffe dürfen in der White Bay ankern und es gibt auch ein paar Mooringbälle.

Guana

White Bay, Guana Island

Wie überall in den Virgin Islands ist der Strand zugänglich, aber weiter auf die Insel dürfen Segler nicht. Deshalb gibt’s hier keine Strandbar und das macht den Ankerplatz ziemlich ruhig. Wir liegen gleich vor einem mehlweißen Strand, mit Blick in die Natur. Der feine Sand macht das Wasser trübe und man hat keine gute Sicht. Der Strand erinnert mich an Barbuda.

Wir lasen also die Seekarten richtig und haben hier eine ganz gute Wellenprotection. Der Wind haut immer noch mit fast 30 kn (55 km/h) übers Deck. Ab Sonntag soll der kräftige Wind ein bisschen abflauen und so lange ducken sich die meisten Schiffe irgendwo im Lee einer Insel ab. Ich traue mich kaum zu sagen, aber ich habe Mitleid mit den Charterseglern. Die kommen für ein- oder zwei Wochen auf die BVI, zahlen ein Vermögen für den Segelurlaub und werden nur mit Starkwind gequält.

Aber auch normale Segler trifft das Wetter unerfreulich. Wir haben zwei befreundete Schiffe, die seit vielen Tagen darauf warten nach St. Martin zu starten. Bei 33 kn Wind (über 60 km/h) und angesagten 3 m Welle, will natürlich keiner raus auf die 90 nm Strecke, mit vielen Nachtstunden. Irgendwann läuft auch das Visum für die BVI ab oder es gibt andere Verpflichtungen. Die Planung von Segeltrips war letztes Jahr und auch in diesem Jahr nicht einfach. Wir haben zum Glück noch ein paar Tage Zeit, bis wir nach St. Martin müssen. Aber auch auf uns wartet Anfang April Besuch. Ich hab´ zur Sicherheit schon mal besseres Wetter bestellt. / Holger Binz

 

Wetterbericht:

Sonnenaufgang 6:26 h, Sonnenuntergang 18:26 h, Temperatur Tag 29 C, Nacht 23 C, Wind: viel stark, 5-7 Bft. aggressive, minutenlange Böen, kurze Regen, überwiegend sonnig

2 Kommentare zu „British Virgin Islands – Hidden Secrets“

  1. Moin ihr Zwei,
    ihr habt ja wieder Himmel und Hölle ganz dicht bei einander „gebucht“. Schön aber zu lesen das die Bars allesamt empfehlenswert sind. Gebühren für Häfen die nicht existent sind (so zu sagen) ist sicher auch ungewöhnlich und ich will keine Vermutung anstellen wer und warum und wofür das Geld verwendet wird – zwinkersmily-.
    Bleibt wie immer gut gelaunt und stoße heute mit einem ganz normalem Bier auf Euch an.
    Ganz liebe Grüße im Moment aus Berlin….. mit gepacktem Koffer
    Jürgen und Angelika

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