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New York

New York, Segeln und Geniessen

Beim letzten Mal schrieb ich, dass wir dringend unser urbanes Defizit ausgleichen müssen, bevor wir nach Europa kommen. Ein paar Tage New York waren genau das Richtige. Hat nicht wirklich was mit Segeln zu tun, aber viel mit unserer Reise.

Seit September 2021 waren wir ohne Pause an Bord. Fast 10 Monate nur in Shorts und praktisch barfuß. Zum ersten Mal seit fast einem Jahr, stiegen wir in lange Hosen und vor allen in… richtige Schuhe. Oh, wie ist die Kleidung der Zivilisation quälend. Unsere Füße müssen gewachsen sein, denn das schicke Schuhwerk drückte an jedem Zeh und Ferse. Vor allem nach stundenlangem Laufen auf hartem Betonboden. Das hatten unsere Körper nicht mehr verinnerlicht. Jeden Tag watschelten wie behinderte Enten in unser Hotel um stöhnend aufs Bett zu fallen und bis zum nächsten Ausgang auszuruhen.

Zu unserem Glück waren die Temperaturen in New York karibisch warm. Schuhe mussten zu unserer Qual dennoch her. Aber was gibt es was Schöneres, als durch New York zu laufen? Viel zu sehen und die vom karibischen Wetter dezimierten Kleiderbestände wieder aufzufüllen?

 

Manhattan Love Story

New York – und vor allem Manhattan – ist einer unserer liebsten Städte und es gibt wenige Orte, die wir öfter besucht haben. Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. NY habe wir in guten und schlechten Zeiten besucht, u. a.  4 Wochen nach 9/11. Unser letzter Besuch ist lange genug her, um zu sehen, dass sich einiges verändert hat.

Es kann nicht mehr lange dauern, bis New York wieder in „New Amsterdam“ zurückbenannt wird – denn so hieß es früher. Und das deshalb, weil viel mehr gekifft wird als in Amsterdam. Cannabis ist legalisiert und es gibt kaum einen Ort, an dem es nicht nach Dope riecht.

Galerien, Exoten und Konzerte

Mir scheint, Europäer haben die Stadt unterwandert. Die traditionellen Breakfast/Diner Läden mit den kultigen roten Polstern werden von französischen Bäckereien und Foodtrucks verdrängt. Die Baguettes und Croissants sind auch tatsächlich so gut, wie in Frankreich. Das „Table du Pain“ heißt „Pain Quotidien“ und ist, wie in den USA Brauch, gefühlt 30mal in der Stadt zu finden. Die früher stumpf dominierenden Burger Restaurants/Sportbars weichen raffinierter Küche. Eine Stadt ändert sich und die Qualität wird (imho) besser.

Omar von der Osteria „Delbianco“

New York ist aber immer noch eine Hauptstadt des Abfalls. Jede Speise ist verpackt und produziert Müll. Immerhin sind kaum noch Plastikboxen zu sehen, aber auch Pappe muss entmüllt werden. Sogar im Moma Shop sind fast alle Produkte „made in China“ Da ist für die selbst ernannte „greatest Nation“ noch viel zu tun.

Sogar Äpfel sind verpackt

Trotz unserer permanenten Fußschmerzen genossen wir jede Minute. Wir sahen Kunst, fuhren auf Skyscraper, aßen, kauften ein, besuchten ein Konzert in einer Skylounge/am Pier 17. Und wir trafen Freunde aus Singapore und den USA, die auch zufällig in der Stadt waren.

Zufällige Treffen mit tollen Freunden: Frank und Angie, Melissa und Jeff

Die Zeit war erfüllt , die Zeit war phantastisch, wie immer zu kurz. Und wie so oft blieb die Frage, warum wir nicht gaaaaaaanz oft in dieser sensationellen Stadt sind. (Lieber Jürgen: wir könnten hier leben 🙂 )

Segeln in Manhattan

Ach ja und da auch noch Segeln: in Manhattan, Brooklyn und New Jersey gibt es Marinas. Sogar die in Brooklyn ist teurer, als ein prima Hotel für zwei. Wir erfreuten uns beim Besuch des Observatoriums des neuen „One World Trade Center“ Wolkenkratzers am Ausblick auf reichlich Segler, die auf dem East und Hudson River unterwegs waren. Ziemlich cool, aber man muss wohl wirklich hier leben, um bei dem unglaublichen Angebot der Stadt noch Lust aufs Segeln zu haben.

 

Die kleinen weißen Punkte sind Segler, Touri Segler

No rum today

Leider machte uns der Zoll unsere brillanten Mitbringsel Planungen zunichte. Wir hatten reichlich Rum in Martinique gekauft, um unsere Freunde zu erfreuen. Aus den 7 l wurden dann nur noch 2l , die wir einführen durften. Also schonmal vorab sorry, dass nicht alle von Euch leider in den Genuss echten karibischen Rums kommen werden.

Wir steigen gleich in den Flieger nach Europa. In der Zeit werden wir deutlich weniger schreiben, wir machen also sowas wie eine kleine Sommerpause. Dann geht es aber weiter mit Alaska und vermutlich noch einigen Teilen in den USA. Es wird hoffentlich nicht langweilig und wir freuen uns, wenn Euch unsere Berichte auch in der neuen Saison Freude machen. / Holger Binz

 

NY Gourmet Tipps:

Essen im „Koi“, Bryant Park ist sehr lecker und sehr „Sushi“

Essen in der Osteria DELBIANCO (Uptown), grandios italienisch

Der Whiskey Sour in der Hotelbar des Interconti ist Ka`s neuer Liebling

Sehr lecker ist das Frühstück im „Pain Quotidien“

3 Kommentare zu „New York“

  1. Hey ihr 2 Vollzeit-Touristen. Ich freue mich immer auf eure Kommentare und lese regelmäßig alles😎…
    Ich wünsche euch wie immer alles alles Gute und bleibt gesund🍀.
    Große Umarmung aus Luxemburg .
    Pas

  2. Hallo Ihr Zwei,
    das ist der richtige Kontrast: der Zwischenstopp in New York. Eine gute Idee, mal wieder in die Normalität zurück zu tauchen. Und dann in die Eifel – noch einmal großer Szenenwechsel. Fast drei Welten in wenigen Tagen! Spannende Zeiten wünsche ich Euch
    .

  3. Ein super schön zu lesender Bericht von Euch. Es macht auch mir/uns immer wieder gute Laune hier zu stöbern und zu lesen. NY ist auch für uns eine viel besuchte Stadt die wir als Touristen lieben jedoch nicht dort wohnen wollen. Wir sind gespannt was so auf Euch zu kommt wenn ihr das Gletschereis probiert…. wir hatten einen solchen Genuss in Grönland da wurde vom Barkeeper originales Gletschereis am Nachmittag von einem vorbei schmimmenden Gletscher abgebrochen und stand an der Bar. Ein Stück davon in den Wodka und es ist ein Erlebnis…. viel Spaß weiterhin und liebe Grüße aus Jacksonville FL
    Jürgen und Angelika

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