Das Saisonfinale
Mittwochmorgen war die Zeit gekommen unseren neuen Lieblingsplatz Canouan in St. Vincent zu verlassen. Entlang der eleganten Hafenausfahrt legten wir Kurs auf Carriacou, der nördlichsten Insel Grenadas, unser letzter Stopp vor dem Ziel St. Georges.
Den 19 nm kurzen Kurs von St. Vincent nach Grenada legten wir durch das enge Fahrwasser der Tobago Keys, mit unzähligen Riffen und Inselchen. Manchmal zog nur eine Naht Palmen an uns vorbei, die passende Insel knapp über der Wasseroberfläche. Wir können euch leider nicht mit spektakulären Fotos aufwarten. Das Wetter war einfach zu schlecht. Keine Sonne und dichtes Grau. Beim nächsten Mal.
Nach den Tobago Keys segelten wir dann vorbei an Union Island, der letzten SVG Insel. Verabschiedet wurden wir mit „Turtle Sex“. Tatsächlich trieben neben uns zwei riesige Seeschildkröten, eng umschlungen zum Wohle ihrer Nachkommenschaft. Natürlich ließen wir die zwei Turtle-Tauben ungestört ihrer Beschäftigung nachgehen. Was bei Wellengang nicht alles geht, auch mit ein paar Hundert Kilo auf dem Rücken.
Letztes Land: Grenada St. Vincent nach Grenada
Dann war mal wieder Zeit zum Wechsel der Gastlandflagge. Zum letzten Mal in dieser Saison. St. Vincent runter, Grenada hoch – darunter die gelbe Quarantäne Flagge. Es ist eine nette Tradition und Zeichen von Respekt, dass Schiffe an der Saling der Steuerbordseite eine kleine Flagge des besuchten Landes setzen. Wir haben einen bemerkenswert großen Bestand solcher Flaggen an Bord.
Kurz vor Carriacou erhielten wir einen erfreulichen Anruf über Funk. Unser alter Freund Rick segelte mit seiner wunderschönen High Spirits die gleiche Strecke mit dem gleichen Ziel in Port Louis. 2017 trafen wir uns das letzte Mal auf den Virgin Islands. Er sah uns auf dem AIS und damit steht die erste Verabredung in Grenada.
Die Tyrell Bay in Carriacou liefen wir an, um den geforderten PCR Test zu erledigen (810 ECD oder 270 €) und um anschließend in Grenada einzuklarieren. Der vorherige PCR Test war gerade zwei Tage alt, aber aus St. Vincent. Was für eine Beutelschneiderei, welch ein Verwaltungswahn. Onlineregistrierung, Dokumente mailen, online payment, Ankunftsmails. Wir haben jetzt die 3.000 € Grenze für PCR Tests in dieser Saison erreicht.
In der Bucht funkten wir dann Port Authority an und die wiesen uns ein, im unerlaubten Ankerbereich der Bucht zu ankern, formerly known als Schutzzone. Die ist damit auch ein C19 Opfer. Ein schwieriger Ankerplatz, an dem schon 8 weitere Schiffe warteten. Alle brauchten mehrere Ankerversuche, bis die Kette hielt.
PCR Tests werden hier nur montags, mittwochs und freitags gemacht, die Ergebnisse dauern mind. 2 Tage. Sogar Geimpfte können hier bis zu 5 Tagen in Quarantäne liegen, wenn`s ungünstig läuft.
Per Funk tauschten wir uns mit anderen Seglern aus. Einige lagen schon Tage in der Bucht, ohne das etwas passierte. Bei anderen ging es zügiger, so auch bei uns. Nach zwei Stunden wurden wir per Funk zum PCR Test an Land einbestellt. Neben einem Container fand dann Pre-Health-Clearance statt, im Wind konnten wir kaum alle Papiere zusammen halten. SVG nach Grenada.
Auftritt der Sadistin
Und dann der übelste Moment. Wir lernten die unangenehmste Person der Karibik kennen. Auftritt der Sadistin: Schwester Mengele. Eine Krankenschwester, die der Hölle entsprungen sein musste, kam extrem überlaunig auf uns zu. Nochmal Papierkram, aber im Legastheniker Tempo. Dann der Test. Purer Schmerz. Nein, C19 braucht keinen Hirnabstrich. Wusste sie wohl nicht.
Ka konnte nach dem Test auf einem Auge nichts mehr sehen. Dieses Mist**** kümmerte sich nicht darum: Meinte nur verachtend, so sei das halt wenn man reist. Zum Glück war unter den warteten Mitseglern ein Arzt, der Karin weiterhalf.
Mein Test war auch schmerzhaft mit Kopfschmerzen am restlichen Tag. Schätze ihr hat`s Spaß gemacht. Also liebe Segler: in keinem Fall in Tyrell Bay einchecken, solange diese Sadistin noch im Job ist. Hoffentlich nicht mehr lange, denn ich kümmere mich bei den Health Authorities um die „Dame“.
Nach dem Test mussten wir wieder zurück aufs Schiff um die Ergebnisse abzuwarten. Es ging erfreulich schnell, denn am Freitagvormittag kam der Funkruf, das unser Test fertig sei. Wir düsten gleich zu Customs und Immigration um uns offiziell in Grenada einzuklarieren. Kurz später zogen wir den Anker auf und machten uns auf die letzten 32 nm nach Grenada.
Saisonfinale
Der Weg von St. Vincent nach Grenada war einer der schönsten Segeltage der Saison, zumindest der größte Teil. Wir starteten bei Sonne und 4-5 Bft. 7-8 Knoten liefen wir bei 16-18 Knoten Wind. „Träumchen“ würde unser Berliner Freund Frank sagen. Das hielt ungefähr bis zum aktiven Unterwasservulkan, der nördlich Grenadas liegt. Man sieht nichts davon, aber der Meeresgrund steigt von 1.000 auf 190 m. Der Bursche war also schon fleißig. In ein paar Jahres gibt’s dann wohl eine neue Insel. Tipp für Immobilen Investoren. Ab dort begann wieder eine Refforgie, mit Wind zwischen 5 und 28 Kn Wind innerhalb weniger Minuten. Und so ging die Saison dann in der Bucht von St. Georges so zu Ende, wie sie sich das ganze Jahr präsentierte, mit 30 kn Wind. SVG nach Grenada.
Ein letzter Anleger in der Marina Port Louis und die Saison ging zu Ende. Wir liegen gleich neben Norwegischen Segelfreunden und auch ein paar andere sind hier. Hier ist es deutlich internationaler als in den nördlicheren Inseln. Die Marina ist nett und wir haben noch fast 3 Wochen Zeit für die Insel. Und pünktlich dazu zieht aus Afrika kommend ein Tiefdruckgebiet mit Hurricane Potential Richtung Karibik. Aber dazu schreibe ich ein anderes Mal. Jetzt schalten wir ein paar Gänge runter und erfreuen uns am normalen Leben. / Holger Binz
Lovely to read your updates and ongoing travel experiences dear friends! Perhaps your nurse was an alien who preferred to use other kinds of orifices for testing, so lucky for you she didn’t try an anal swab🥴. Hope you have recovered from that torture! Now to bed in for a few months. Hope you settle and get some peace and calm for a bit and stay safe! Lots of love from us xx
Hallo Ihr Lieben,
die Testerei ist ja verrückt! Das kann einem ja den Spass verderben.
In Deutschland gibt es kaum noch Covid-Fälle (10 Fälle auf 100.000). Doch es wird vor der indischen Variante gewarnt.
Ulli und ich sind gestern zum zweiten Mal geimpft und sind recht froh.
In Europa kann man sich nun per QR-Code überall gut bewegen – mit wenigen Ausnahmen (Portugal, Russland und Grossbritannien).
Wir fliegen bald mit Enkel Leon (9 J.) nach Ibizza. Freuen uns drauf.
Wir freuen uns auch auf ein Wiedersehen mit Euch.
Passt bis dahin gut auf Euch auf.
Jürgen