Dickenson Bay

Talking about Antigua

Antigua: die freundliche Insel

Über die Feiertage kamen wir gar nicht dazu angemessen über Antigua zu berichten. Zu den normalen Festivitäten zum Jahresende kommen bei uns immer noch Ka`s Geburtstag und unser Hochzeitstag hinzu. Und der ist diesmal ein besonderer, unser 30ster. Ein wunderbarer Anlass für Landurlaub und ein paar Tage in einem luxeriösen Hotel. Wir werden fürstlich von Hunter, June, Corry und Tanya Lee verpäppelt. Es ist großartig. Definitiv eine Empfehlung in Antigua, für alle die ein paar Tage Paradies brauchen.

Ich schreibe diesen Artikel wie ein Tourist im Liegestuhl am Strand und kann gar nicht glauben, wie ruhig und friedlich das Meer in der traumhaften Dickenson Bay dahinplätschert.

Dickenson Bay

Antigua Fakten

Antigua wurde 1494 von Kolumbus „entdeckt“, wobei sich die damaligen Einwohner vermutlich gar nicht unentdeckt fühlten und das sicher ganz anders sahen. Barbuda und Antigua sind ein Staat mit 98.000 Einwohnern, die auf einer Landfläche von 15 % Luxembourgs leben. 25 km sind`s von Nord nach Süd und 22 km von Ost nach West. Heute geht’s nur um Antigua. Barbuda ist unser nächstes Ziel.

Schon vor dieser Reise waren wir ein paarmal in Antigua und haben es immer genossen. Hier gibt’s weniger Dschungel und Regenwald. Dafür umso mehr Meer und Strände, 365 sollen es sein. Die Hauptstadt St. Johns ist wie viele der karibischen Städte nichts Besonderes. Ein nettes Viertel am Cruise Dock für die Kreuzfahrt Touris, der Rest ist typisch karibisch durcheinander. Die Perlen der Insel sind die vielen Buchen mit Traumstränden und Naturschutzgebieten. Im Osten die Nonsuchbay und viele kleine durch Riffe geschützte Inseln. Im Süden English Harbor, im Westen die Lignum Vitae oder Jolly Harbor Bay und die Dickenson Bay. 2-3 Tage im Mietwagen genügen, um einen ersten Eindruck der Insel zu bekommen. Man braucht einen Geländewagen.

Freundliche Insel

Auf unserer Karibik Hitliste der Freundlichkeit liegt Antigua unangefochten auf Platz eins. In jedem entfernten Dorf grüßen Kinder und Erwachsene und freuen sich über ein Gespräch. Die Leute sind offen, positiv und wir haben nicht einen Hauch von Ressentiments gespürt. Das ist besonders erstaunlich, denn hier trifft sich der grenzenlose Reichtum der Welt. Megayachten und die schönsten Segelschiffe treffen sich in Antigua. In den Buchten von English Harbor und Falmouth machen die berühmtesten Schiffe der Welt fest. Die Antiguaner gönnen jedem das Seine.

Dort wohin Besucher dem Winter entfliehen und sich aufwärmen, gehen die Locals von November bis März nicht ins Meer, wenn es vermeidbar ist. Das Meer ist ihnen zu kalt. Und ihr werdet es nicht glauben, wir können das verstehen. Nach 29 Grad im Sommer in Grenada fühlen sich die 26 Grad Wassertemperatur im Winter ziemlich frisch an.

Seemoos

Seemoos, daraus wird ein würziges Getränk gebraut, findet man manchmal am Strand.

Britische Rituale

Antigua ist ein Einwanderungsland. Aus Jamaica, der Dominicanischen Republik und aus vielen anderen Ländern haben sich Caribbeans hier angesiedelt. Es gibt aber auch eine beachtliche Community von Briten, die liebenswerte britischen Rituale wie z. B. den Tots Club etabliert haben. Täglich treffen sich die Mitglieder dieses – der britischen Navy angeflanschten – Clubs pünktlich um 18.00 h zu einem Kreis. Nach einer kurzen Lesung zu Ereignissen aus der Geschichte der britischen Navy, leeren dann alle ein Glas (tot) Rum. Es bedarf einer Einladung um als Gast beizuwohnen. Wer die Ehre hat eingeladen zu werden, darf eine Woche lang täglich ein Glas Rum leeren, muss nach 7 Tagen eine Prüfung zu Lord Nelsons Geschichte ablegen, um dann richtiges Mitglied zu werden. Wir durften zweimal als Gäste dabei sein. Aber die ehrenvolle Einladung zur Mitgliedschaft, mussten wir leider ablehnen. Allerdings wären wir und unsere Lebern die ersten Luxembourger im Tots Club gewesen.

Tots-book

Tots Club: der Rum, die Runde, das Buch. Hier mit unserer Freundin Janet

Naturschutzgebiet Nelsons Dockyard

Der Tots Club versammelt sich täglich in Nelsons Dockyard. Ein spektakulärer Ort, seit 1986 Nationalpark und seit 2016 Weltkulturerbe. Lord Nelson baute diesen Hafen als Zentrum der britischen Navy in der Karibik. Der Archäologe Dr. Christopher Waters kümmert sich mit sichtbarem Erfolg um die Erhaltung des 42km2 großen Areals. Es ist ein einmaliger Platz und die festgemachten Schiffe sind gleichzeitig Gast und Teil einer beeindruckenden Kulisse.

Diese Pflege kostet leider reichlich und Christopher erklärte uns, dass sich das Naturschutzgebiet selbst finanzieren muss. Das erklärt dann auch die bisher höchsten Liegegebühren unserer Reise. Neben der Erhaltung der Hardware, kommt aber noch der Meeresschutz hinzu und der macht Sorgen. Z. B. durch ein eingeschlepptes invasives Seegras, dass dem heimischen den Gar aus macht. Es sind reichlich Probleme, die man als Besucher nicht bemerkt. Zurzeit wird ein Forschungsschiff in Ecuador gebaut, um die Probleme besser zu bewältigen.

Der komplette English Harbor muss in den nächsten 50 Jahren mit 90 cm höherem Wasserstand rechnen und dann ist alles überflutet. Bereits heute zermartern sich die Verantwortlichen den Kopf, wie sie diese Perle der Geschichte auch gegen den Klimawandel erhalten und finanzieren können. Um diesen Hintergrund wissend, bezahlten wir dann unsere beachtlichen Liegegebühren mit größerer Motivation als „gute Sache“.

 

Segeln um die Insel

Kurz nach Weihnachten machten wir uns per Schiff auf den Weg um die Insel. Von English Harbor zunächst 2 Stunden nach Osten in die Nonsuch Bay und seinen schönen Ankerplätzen. Der erste Tag war recht triste, mit kräftigem Regen, Grau und Wind. Gibt’s auch in der Karibik. Der folgende sonnige Tag zeigte die Bucht von der besten Seite. Die Zahl der ankernden Schiffe stieg von 5 auf 30, mit einer Mischung aus kleinen Kreuzfahrtschiffen, Superyachten, Charterseglern und normalen Seglern.

Nonsuchbay, Cruiseship und Wohnlage

Dem angesagten schlechten Wetter zu Silvester entgingen wir mit dem Weg über Süden nach Westen, in die Bucht von Jolly Harbor und dem sensationellen Strand der „Lignum Vitae Bay“. Gleich dort stehen spektakuläre Villen direkt am Strand. Silvester verbrachten wir mit unseren Freunden Rike und Stephan in Jolly Harbor. Als die beiden zurück nach Luxembourg flogen, machten wir uns auf den Weg zu unserem Landurlaub in die Dickenson Bay, in Antiguas Norden.

 

Nach unserem Urlaub und bei passendem Wetter, segeln wir weiter zur Schwesterinsel Barbuda. / Holger Binz

 

Wetterbericht:

Sonnenaufgang: 6:39 h, Sonnenuntergang: 17:48. Temperaturen Tag 28 Grad C, Nacht 23. Wind 4-5 Bft

3 Kommentare zu „Talking about Antigua“

  1. Vielen Dank für den schönen Artikel über Antigua. Eine super Erinnerung für uns an alles was wir mit Euch gesehen und erlebt haben. Antigua ist eine sehr schöne Insel mit sehr freundlichen Menschen und traumhaften Stränden (und sehr netten Seglern ;-)). Vielen Dank für die herrliche Zeit bei Euch an Bord. Rike und Stephan

  2. Danke für die schönen Bilder und die interessante Schilderung der Insel Antigua. Schade, dass die Insel so weit von uns entfernt ist. Derzeit schneit es in der Eifel und die Sonne zeigt sich seit Wochen nur sehr selten. Uns fehlt das Vitamin D wirklich.
    Wir hatten ein paar nette Tage in Schalkenmehren. Wie seit Jahren verbringen wir dort mit unserem Opa aus Essen, der nun 93 Jahre alt ist, die Tage um Silvester herum. Mit ihm sind wir immerhin etwa 70 km wandernd unterwegs gewesen. Ganz erstaunlich, was dieser Mann im hohen Alter so noch meistert. Es ist ein großes Glück für uns, dass er noch so rüstig ist und sich in Essen ganz alleine versorgen kann. Eigentlich wollten wir ihn heute heim fahren. Da es aber schneit und recht unfreundliche Strassenlagen nicht zu einer langen Autofahrt einladen, haben wir es um ein oder zwei Tage verschoben. Aber die Zeit läuft ihm ja nicht weg und in Essen wartet keiner auf ihn.
    Da ist heute nachmittag sicher ein längerer Spaziergang in Berndorf drin.
    Alles Liebe für Euch, für Eurer 31. Hochzeitsjahr und für die nächste Tour mit hoffentlich nur erfreulichen Ausblicken und Erfahrungen.
    Jürgen

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